• 07.06.2007 20:36

  • von Inga Stracke

Räikkönen: "Das Team steht hinter mir"

Kimi Räikkönen gibt sich trotz zweier verpatzter Rennen zuversichtlich und glaubt, dass schon in Kanada alles wieder ganz anders aussehen kann

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Kimi, wie hast du die vergangenen Tage verbracht?"
Kimi Räikkönen: "Ich bin ja erst am Dienstag angekommen, bin also noch nicht allzu lange hier."

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen lässt sich durch zwei schlechte Rennen nicht entmutigen

Frage: "Wie stehst du zu diesem Rennen, wie gehst du ins Wochenende?"
Räikkönen: "Ich denke, wir sollten eine gute Chance haben, denn wir haben ein gutes Paket. Das ist vor einem Wochenende immer schwer einzuschätzen, morgen werden wir mehr wissen. Ich bin jedenfalls guter Dinge."#w1#

Testergebnisse nur bedingt zu werten

Frage: "Ihr habt ja vor diesem Rennwochenende schon die Montréal-Konfiguration in Le Castellet getestet. Was gibt es dazu zu sagen?"
Räikkönen: "Die Strecke ist nicht gleich, aber sie ist so ähnlich, wie sie nur sein kann. Wir hatten einen guten Test und das Auto war ziemlich stark. Aber wie gesagt, es ist eine andere Strecke, ein anderer Zeitpunkt, ein anderes Land - da kann sich alles ändern. Was das Team aus den Vorjahren weiß, sollte es aber okay sein. Morgen werden wir sehen."

"Monaco war für sie schon immer eine besondere Strecke." Kimi Räikkönen

Frage: "Glaubst du, dass es hier zwischen euch und McLaren-Mercedes enger wird?"
Räikkönen: "Ich glaube schon. Monaco war für sie schon immer eine besondere Strecke. Als ich noch im Team war, war das Auto dort selbst in den schlechten Jahren stark, daher war ihre Leistung für mich keine Überraschung. Ich denke, hier wird sich wieder alles normalisieren."

Frage: "Die Strecke ist ähnlich wie jene in Melbourne, wo du ja klar dominiert hast..."
Räikkönen: "Ich weiß nicht. In Melbourne gibt es einige schnelle Kurven, hier aber nicht - hier gibt es nur Schikanen und Haarnadeln und Bremszonen. Hier ist im Vorjahr die Fahrbahn aufgebrochen. Hoffentlich haben sie das geregelt, so dass wir ein sauberes Rennen fahren können. Es ist alles noch zu früh, um etwas zu sagen."

Frage: "Die Bremsen sind hier besonders wichtig, nicht wahr?"
Räikkönen: "Ja, aber das ganze Paket muss gut sein, nicht nur ein Bereich. Der Test in Le Castellet war gut, auch wenn die Strecke nicht genau gleich ist wie hier, aber man kann davon schon ein bisschen was ablesen. Es sollte okay sein."

Frage: "Du bist in der Weltmeisterschaft ein wenig ins Hintertreffen gelandet. Fühlst du dich unter Druck?"
Räikkönen: "Nein."

Räikkönen ist und bleibt ein "Iceman"

Frage: "Ist das so, weil du einfach nicht der Typ bist, der sich unter Druck setzen lässt?"
Räikkönen: "Ich versuche einfach, mit dem Team gemeinsam das Beste zu geben, aber wenn man nicht gewinnen kann, dann eben nicht. Ich nehme die Kritik halt nicht persönlich. Es gibt immer Leute, denen nicht passt, wie man etwas macht, die glauben, dass sie es besser können, aber ich mache es eben auf meine Weise."

"Ich lese nicht und kümmere mich nicht darum, was die Leute sagen." Kimi Räikkönen

Frage: "Was sagst du den Kritikern, die behaupten, dass du nach dem Sieg in Australien gegenüber Felipe Massa zurückgefallen bist?"
Räikkönen: "Ich lese nicht und kümmere mich nicht darum, was die Leute sagen. Das Team steht hinter mir. Wir hatten zwei schlechte Rennen, aber das ändert nichts. Wir arbeiten zusammen und werden versuchen, wieder zurückzukommen."

Frage: "Fühlst du dich inzwischen im Auto und im Team voll integriert?"
Räikkönen: "Im Team ja, aber das Auto ist noch nicht so, wie ich es mir wünsche. Es gab schon einen Punkt, an dem ich mich im Auto recht wohl fühlte, aber dann bekamen wir nicht die Resultate hin. Trotzdem hatte ich beim letzten Test ein viel besseres Gefühl."

Frage: "Wie ist es sich beim letzten Test mit den weichsten Bridgestone-Reifen gefahren?"
Räikkönen: "Die Reifen passen ganz gut zu unserem Auto. Es sind die gleichen Reifen wie in Monaco, also gibt es da nichts Neues. Die Strecke ist hier ganz anders, daher könnte es leichte Unterschiede geben, aber ich denke, da werden wir morgen mehr erfahren."

Besseres Gefühl im Auto

Frage: "Du warst bei dem Test ja Schnellster. Hat das etwas zu bedeuten?"
Räikkönen: "Ich denke, es war ein guter Test, denn ich fühlte mich nach ein paar Änderungen im Auto eigentlich recht wohl. Das Auto passt nun besser zu meinem Fahrstil, was ich schon in Monaco spüren konnte, aber da hatte ich leider den Fehler im Qualifying. Wir kommen schon noch hin. Ich bin zuversichtlich, dass wir hier ein starkes Wochenende erleben werden."

"BMW kommt nach uns zwei, dahinter holen die anderen Schritt für Schritt auf." Kimi Räikkönen

Frage: "Wen erwartest du hier stark? Deinen Teamkollegen Felipe Massa, McLaren-Mercedes oder sogar das BMW Sauber F1 Team?"
Räikkönen: "Ich weiß nicht, aber wenn man sich die Rennen in diesem Jahr anschaut, dann war das Verhältnis zwischen den Topteams immer sehr ähnlich. BMW kommt nach uns zwei, dahinter holen die anderen Schritt für Schritt auf."

Frage: "Wie wichtig sind die nun bevorstehenden Nordamerikarennen für dich?"
Räikkönen: "Sehr wichtig, für mich und für das Team. Hoffentlich können wir viele Punkte sammeln, dann sehen wir ja, wo wir nach den beiden Rennen stehen werden."

Frage: "Im Vorjahr war Montréal Saisonhalbzeit, diesmal ist es erst das sechste Rennen. Ist das gut für dich, weil du weißt, dass du noch mehr Chancen hast?"
Räikkönen: "Es ist nicht hilfreich, wenn man wie ich zwei schlechte Rennen hatte, aber es ist noch zu früh, um etwas zu sagen, denn mit einem weiteren schlechten Rennen wäre die Katastrophe perfekt, aber es kann auch ganz schnell in die andere Richtung gehen. Die anderen Jungs können auch mal einen schlechten Tag haben und wir einen guten. Die Saison ist noch lang und wir haben ein gutes Paket. Wir dürfen nur keine Fehler machen. Am Ende der Welt sind wir noch lange nicht. Hoffentlich bekommen wir ein paar gute Resultate hin, dann sieht es schon bald wieder anders aus."

Frage: "Wenn du dir mal die Teams weiter hinten anschaust, gibt es dann deiner Meinung nach positive oder negative Überraschungen?"
Räikkönen: "Ich denke, der BMW war ziemlich stark - nicht so stark wie der Ferrari oder der McLaren, aber sie waren immer dabei und sammeln gute Resultate. Vielleicht können sie noch weiter zulegen und uns das Leben schwer machen, daher müssen wir uns auch steigern."

Verständnis für Landsmann Kovalainen

Frage: "Was sagst du zu Heikki Kovalainen, deinem Landsmann?"
Räikkönen: "Er hatte einen schwierigen Saisonbeginn. Mit dem Auto, das sie nach den zwei erfolgreichen Jahren jetzt haben, ist es nicht leicht für ihn. Das macht es noch schwieriger, in die Formel 1 einzusteigen."

Frage: "Hier in Nordamerika sind andere Rennserien bedeutsamer als die Formel 1, zum Beispiel die NASCAR-Serie. Verfolgst du diese amerikanischen Rennserien?"
Räikkönen: "Nein."

"Der Speed ist da, wir haben einfach Pech, Punkt." Kimi Räikkönen

Frage: "Felipe Massa hat gesagt, dass der Teamwechsel für dich ein Nachteil war. Siehst du das auch so?"
Räikkönen: "Wenn man sich das erste Rennen anschaut, dann nicht. Danach hatten wir gute Resultate, die nicht ganz das waren, was wir wollten, und in den vergangenen beiden Rennen hatten wir Probleme. Der Speed ist da, wir haben einfach Pech, Punkt. Ich genieße es, mit dem Team zu arbeiten, aber auch wenn ich jetzt keine Rennen gewinne und am Ende Weltmeister werde, wäre ich wohl froh über den Teamwechsel. Ich bin optimistisch für die Zukunft und freue mich, dass ich bei Ferrari bin."

Frage: "Du kennst McLaren-Mercedes besser als wir. Wie ist dort die Stimmung nach dem Nichtangriffspakt von Monaco? Könnte die vergiftet sein?"
Räikkönen: "Das musst du McLaren fragen, das geht mich nichts an."