• 05.08.2007 10:24

  • von Fabian Hust

Prodrive: Immer noch kein Vertrag mit McLaren

Die gesetzte Juli-Frist ist längst abgelaufen, aber nach wie vor hat David Richards keinen Vertrag über die Chassis-Belieferung mit McLaren abgeschlossen

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hatte McLaren klargestellt, dass man bis Juli einen Vertrag mit dem Prodrive-Team unterzeichnet haben muss, um den Rennstall für das kommende mit Chassis ausstatten zu können. Doch nach wie vor hat Teamchef David Richards keinen entsprechenden Vertrag unterzeichnet.

Titel-Bild zur News: David Richards

David Richards rennt langsam aber sicher die Zeit davon...

Lange Zeit sah es danach aus, als könne der Brite sein Team in Kürze der Öffentlichkeit vorstellen, doch nach wie vor kennt man weder Chassis- oder Motorenpartner, noch Fahrer, geschweige denn Sponsoren.#w1#

Eine Kooperation mit McLaren dürfte nicht gerade billig sein, zumal Richards auch auf Personal des Partners zurückgreifen möchte. Als schwierig könnte sich auch die Tatsache erweisen, dass Richards möglichst schnell selbst ein Auto konstruieren und bauen möchte, sodass für ihn nur ein kurzfristiger Vertrag in Frage kommen könnte.

Zuletzt hatte Richards am Rande des Großen Preises von Großbritannien - bei dem er eigentlich seinen Rennstall der Öffentlichkeit präsentieren wollte - zugegeben, dass er das notwendige Budget bisher noch nicht zusammentragen konnte.

Bei nur noch verbleibenden sieben Monaten bis zum Saisonstart 2008 wird die Zeit knapp. Zwar müsste das Team nicht unbedingt viel testen, da diese Arbeit McLaren-Mercedes mit dem eigenen Auto durchführt, aber der Partner muss entsprechende zusätzliche Ressourcen aufbauen.

McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh erklärte in Ungarn, dass man weiterhin sehr daran interessiert ist, mit Prodrive einen Vertrag abzuschließen: "Wir müssen einfach sicherstellen, dass die gewinnbringende Umgebung angemessen ist", so der Brite im Interview mit 'SpeedTV' diplomatisch. Weder McLaren noch Prodrive möchten in ein Projekt involviert werden, das "nicht sauber strukturiert, sauber finanziert ist und eine ordentliche Langlebigkeit und eine ordentliche Chance auf Erfolg hat".

Die von McLaren gesetzten Bedingungen sind klar. Man möchte mindestens einen Drei-Jahres-Vertrag, am liebsten würde man sehen, dass die Finanzierung des Rennstalls für die kommenden fünf Jahre gesichert ist - schließlich muss man selbst in das Projekt investieren.

Man müsse "bald" zu einer Vereinbarung kommen, da "ziemlich viel Arbeit zu erledigen ist". Daran arbeite man im Moment intensiv. Whitmarsh bestätigt, dass der Druck eher auf McLaren als auf Prodrive lastet, bald eine Einigung zu erzielen: "Denn wir wollen gute Arbeit leisten und um dies zu tun, muss man eine organisatorische Struktur installieren, man muss die Zuliefererkette managen, und das ist etwas, das wir schon sehr bald machen müssen."

Noch ist kein Vertrag unterschrieben, aber das könnte bald passieren, wie Whitmarsh betont. Sollte dies nicht der Fall sein, würde man das Fenster für 2008 bereits verlassen: "Wir wären glücklich, das 2009 zu machen, aber wir sind nicht gewillt, in den Deal einzusteigen, wenn es zu spät ist - egal, wie gut finanziert er ist."

Das Problem ist jedoch, dass der Automobilweltverband FIA David Richards einen Startplatz für 2008 zugeteilt hat, nachdem er eine entsprechende Ausschreibung für sich entscheiden konnte. Er wird wohl kaum zugestanden bekommen, diesen im kommenden Jahr nicht zu nutzen und erst ein Jahr später einzusteigen. Es gebe "eine Menge Druck", aber man werde über eine gesetzte Frist nicht öffentlich sprechen, so Whitmarsh.