Poltisch fragwürdige Rennorte: Wolff mahnt zur Zurückhaltung

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hält die Rennstrecke nicht für den richtigen Ort, um politische Meinungen kund zu tun - Lewis Hamilton kümmert sich eh nicht drum

(Motorsport-Total.com) - Heute Bahrain, morgen Russland, übermorgen Aserbaidschan - die Liste (möglicher) Länder, die einen Formel-1-Grand-Prix ausrichten, deren Regierungssystem aber nicht dem westlichen Verständnis einer Demokratie entspricht, wird zunehmend länger. Während sich die Diskussionen um den Bahrain-Grand-Prix nach der Absage im Jahr 2011 wieder beruhigt haben, droht der Formel 1 in dieser Saison ein mögliches neues Pulverfass.

Titel-Bild zur News: Toto Wolff

Toto Wolff möchte lieber über Sport als über Politik reden Zoom

Denn Sotschi, wo im Oktober der erste Große Preis von Russland stattfinden soll, ist nur wenige hundert Kilometer von der Halbinsel Krim entfernt, wegen der es momentan zwischen Russland und der Ukraine zu politischen Spannungen konnte. In Krisenregionen anzutreten, ist sicherlich nicht im Interesse der an der Formel 1 beteiligten Hersteller, doch im Hause Mercedes möchte man sich damit noch nicht befassen.

Motorsportchef Toto Wolff hält Diskussionen aus der Ferne ohnehin nicht für sonderlich konstruktiv. "Wenn man die Situation vor Ort nicht richtig kennt, weiß man nur das, was in den Medien berichtet wird. Aber spiegelt das immer die Wirklichkeit wieder? Ich denke nicht", so der Österreicher.

Generell hält Wolff die Rennstrecke nicht für den richtigen Ort, um politische Statements abzugeben. "Sollten wir eine Meinung dazu haben? Ja. Ist dies der richtige Ort, um eine politische Meinung auszudrücken? Nein", sagt er.

Nico Rosberg verlässt sich wie schon im Fall von Bahrain ganz auf das Urteil des Automobil-Weltverbands FIA. "Ich vertraue auf die Entscheidung der FIA. Sie müssen sich diese Ding im Detail anschauen und dann entscheiden", sagt der Deutsche. Noch einfacher macht es sich Teamkollege Lewis Hamilton: "Ich kümmere mich nicht um Politik."