• 30.09.2004 10:40

  • von Marco Helgert

Pollock: Das ist der "wahre" Villeneuve

Craig Pollock, Manager von Jacques Villeneuve, ist froh, dass der Kanadier zu seiner Fröhlichkeit zurückgefunden hat

(Motorsport-Total.com) - Craig Pollock, Freund und Manager von Jacques Villeneuve, freut sich, dass sein Schützling den Sprung zurück wieder geschafft hat. Überraschend ersetzt der Weltmeister von 1997 den bei Renault geschassten Jarno Trulli in den letzten drei Saisonrennen. Für das nächste Jahr hat er außerdem bereits einen Vertrag bei Sauber-Petronas unterschrieben.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacaques Villeneuve - nach fast einem Jahr Pause ist er zurück

Dabei war Villeneuve bei seinem Comeback-Rennen in Shanghai gegenüber dem vergangenen Jahr wie ausgewechselt. Der Kanadier wirkte heiter, gelöst und bestens gelaunt. "Das ist kein neuer Jacques, den man da sieht - es ist der wahre", erklärte Pollock der Nachrichtenagentur 'Reuters'. Vielmehr war er bei BAR-Honda zunehmend verbittert geworden.#w1#

Keine Feinde in der Formel 1

David Richards machte seit seinem Beginn bei BAR unmissverständlich klar, dass Villeneuve kein enger Freund werden würde. "Das Team wollte ihn nicht wirklich und Jacques hat darauf reagiert", so Pollock. Der Wiedereinstieg sei dagegen mit seinem ersten Formel-1-Jahr 1996 vergleichbar. Alle freuten sich damals, dass er da war, und auch sein Team war zufrieden.

"Er möchte einfach fahren, das möchte er unbedingt. Im Moment ist niemand ein Feind", so der Schotte weiter. In seiner BAR-Zeit war jedoch "jeder ein Feind", und Villeneuve entschied sich, auf die Pflichterfüllung zu beschränken. "Ich denke, dass auch deswegen die Leistung im vergangenen Jahr nicht so ausfiel, wie es hätte sein können."

Im vergangenen Jahr folgte vor dem letzten Saisonrennen in Suzuka der Bruch. BAR-Honda entließ den Kanadier für die Saison 2004, Villeneuve aber überließ schon in Japan sein Cockpit dem Testpiloten Takuma Sato. Danach kämpfte er um ein Comeback und letztendlich wurde er für seinen Einsatz belohnt.

"Er braucht das Gefühl, dass man ihn möchte"


"Im Moment ist es ein Vergnügen, mit ihm zu arbeiten", so Pollock. "Er ist einfach ein fröhlicher Charakter, er ist froh, hier zu sein, und das macht es auch dem Team leichter. Er möchte einfach Rennen fahren, und zwar nicht wegen dem Geld." Bei Sauber möchte er 2005 nun einen neuen Anlauf nehmen und das schweizer Team nach vorne bringen. Eine Voraussetzung muss dabei jedoch erfüllt sein. "Er braucht das Gefühl, dass man ihn möchte, weil er alles gibt."

Das erste Rennen für Renault in Shanghai verlief nicht ganz wunschgemäß, die erhofften Punkte konnte Villeneuve nicht einfahren. Doch der Kanadier wurde familiär bei den Franzosen aufgenommen, und auch nach dem Rennen erkaltete dieses Klima nicht. Die Voraussetzungen sind also gegeben, dass der Ex-Weltmeister sich weiterhin wohl in seiner Haut fühlen wird.