Pirelli schwört neutral zu bleiben

Pirelli beteuert, dass sie mit der Entscheidung über die Mischungen für Silverstone kein einzelnes Team bevorzugen oder bestrafen wollen

(Motorsport-Total.com) - Seitens der Reifenmischungen ist die Lage klar: Red Bull und McLaren verlieren durch die härteren Mischungen weniger Zeit als der Rest des Feldes. Besonders die Performance von Ferrari leidet beim Einsatz der harten Pneus erkennbar. Für das kommende Rennen in Großbritannien muss nun entschieden werden, ob die Mischungen aus Valencia (mittel/weich) oder hart/mittel zum Einsatz kommen.

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Pirelli möchte seine Reifenwahl nicht von einem einzigen Team abhängig machen

Das Wetter in Silverstone ist launisch: Regen, kalt oder sehr warm, es ist alles möglich. "Wenn es zu kalt ist, will man keine zu harten Mischungen, die rutschen und körnen", ist sich Paul Hembery gegenüber 'Autosport' sicher. "Das ist etwas, was wir gerade analysieren. Wir sehen uns die Daten von Valencia an und müssen bis Montagnacht, spätestens Dienstagmorgen, eine Entscheidung treffen."

"Die Teams haben unterschiedliche Meinungen", berichtet der Pirelli-Sportchef. In die Wahl der passenden Mischung können sich die Teams stets einbringen und ihre Bedürfnisse und Erfahrungen schildern: "Wir haben sie um Rat gebeten, aber natürlich werden wir kein Team bevorzugen oder bestrafen. Wir müssen das ganze Feld beachten."

"Wir müssen uns um zwölf Teams kümmern und sicherstellen, dass wir die richtige Wahl für sie treffen. Und natürlich müssen wir auch die richtige Wahl für uns treffen", merkt Hembery an, der Ausgeglichenheit anstrebt: "Unser Hauptanliegen ist, dass wir sicherstellen, kein Team zu bestrafen. Einige Leute haben festgesetzt, dass der harte Reifen in Barcelona die Teams mit hohem Abtrieb unterstützt hat. Deshalb müssen wir vorsichtig sein, dass die Strategie mit dem harten Reifen kein einzelnes Team benachteiligt."

Felipe Massa, Fernando Alonso

Bekennde Fans der weicheren Mischungen: Felipe Massa und Fernando Alonso Zoom

Negativ könnten sich auch zu viele Stopps auswirken. Pirelli ist bestrebt, eine gewisse Haltbarkeit zu demonstrieren: "Wir wollen nicht in die Lage kommen, fünf Boxenstopps zu brauchen. Es ist ein Gleichgewicht, das wir finden müssen", erklärt der Pirelli-Verantwortliche.

"Wir würden drei Boxenstopps bevorzugen. In Silverstone werden es sicher vier sein, abhängig von unserer Entscheidung. Es ist aber elementar für uns, nicht fünf Stopps zu haben. Wenn es drei oder vier Stopps sind, dann ist das ein Mix aus den Bedürfnissen der Teams. Wir werden alle Bedürfnisse der Teams analysieren und das Beste für die Mehrheit der Teams auswählen", so Hembery.