• 08.09.2012 21:53

Pirelli rechnet mit einem oder zwei Stopps: "Verschleiß niedrig"

Da sich der Reifenverschleiß im Qualifying am Samstag als niedrig herausstellte, rechnet Pirelli am Rennsonntag mit Ein- und Zwei-Stopp-Strategien

(Motorsport-Total.com) - Zum dritten Mal in dieser Saison stehen beide Autos von McLaren in der ersten Startreihe. Lewis Hamilton sicherte sich beim Qualifying zum Großen Preis von Italien in Monza mit einer Zeit von 1:24,010 Minuten die 23. Pole seiner Karriere. Platz zwei holte sich sein Teamkollege Jenson Button. McLaren bricht mit diesem Erfolg den Rekord von Williams, deren Wagen bisher 61 Mal von den ersten beiden Startplätzen ins Rennen gingen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Das "Autodromo Nazionale di Monza" scheint gut zu den Pirelli-Reifen zu sein Zoom

Während des Qualifyings war es warm und trocken. Die Streckentemperatur stieg auf 43 Grad Celsius. Die meisten Fahrer starteten die erste Qualifying-Session mit der härteren Pirelli-Mischung. Nur Marussia und HRT entschieden sich für den Medium-Reifen. Einige der Piloten absolvierten längere Stints. Das ist eher ungewöhnlich für ein Qualifying. Doch durch die bis zu vier fliegenden Runden hintereinander erreichten die harten Slicks ihre Betriebstemperatur und konnten optimale Leistung liefern.

Jerome D'Ambrosio, der bei Lotus den gesperrten Romain Grosjean ersetzt, wechselte als Erster auf die Medium-Slicks. Es war D'Ambrosius erstes Qualifying seit dem brasilianischen Grand Prix 2011. Der Belgier wählte als einziger die harten Reifen für die zweite Qualifying-Session. Nach Q1 und Q2 schien Ferrari-Pilot Fernando Alonso die besten Chancen auf die Pole zu haben, da er beide Sessions mit der Bestzeit beendete. Der Spanier fuhr zu Beginn von Q3 als Erster auf die Strecke. Doch am Ende langte es nur für den zehnten Startplatz.

Für eine kleine Sensation sorgte Paul di Resta, der sein bisher bestes Qualifying-Ergebnis ablieferte und Platz vier erreichte. Leider musste an seinem Force India das Getriebe ausgewechselt werden, was ihm eine Strafversetzung um fünf Plätze nach hinten einbrachte.

Paul Hembery, Motorsport-Direktor bei Pirelli, sagt nach dem Qualifying: "Auch heute haben unsere Reifen gezeigt, dass sie gute Leistungen erbringen und lange halten. Sowohl das freie Training als auch das Qualifying waren spannend. Der Verschleiß ist recht niedrig. Der Abrieb am rechten Vorderreifen ist durch die Parabolica etwas höher, aber im normalen Bereich. Für die Rennen in Belgien und Italien haben wir die Breite der Lauffläche verringert, um zu starke Erhitzung und Blistering zu vermeiden. Allerdings brauchen die Reifen dadurch ein wenig länger, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Das gilt besonders für Monza, da hier der Abtrieb extrem niedrig ist. Doch halten die Slicks dank dieser Maßnahme auch länger. Der Zeitunterschied zwischen den beiden Mischungen liegt bei etwa 0,3 Sekunden pro Runde."

Der Franzose fügt hinzu: "Ich denke, wir werden morgen recht unterschiedliche Strategien mit zwei Stopps oder sogar nur mit einem Stopp sehen. Wir haben heute einige Fahrer beobachtet, die den Windschatten des Teamkollegen nutzten. So können sie bis zu einer Zehntelsekunde schneller sein. Das ist ein weiterer Beweis dafür, wie wichtig Strategie und Taktik für jeden Bereich der Formel 1 sind. Wie immer ist die Atmosphäre in Monza fantastisch. Die Fans sind wirklich enthusiastisch. Es ist wirklich ein Privileg, dass wir diesen Grand Prix unser Heimrennen nennen dürfen."


Fotos: Großer Preis von Italien, Samstag