Pirelli nicht mehr im Fokus der Öffentlichkeit

Paul Hembery muss nicht mehr an jedem Rennwochenende die Pirelli-Reifen verteidigen, dafür hat die Medienberichterstattung über die Reifen abgenommen

(Motorsport-Total.com) - Seit Pirelli in die Formel 1 eingestiegen ist und nicht zuletzt auf Wunsch der Verantwortlichen Reifen entwickelt hat, deren Haltbarkeit die Fahrer zu teilweise bis zu vier Boxenstopps zwang, standen die Italiener bei zahlreichen Rennen im Fokus der Öffentlichkeit (und der Kritik). Anno 2014 hingegen ist Pirelli bisher kein Thema. Stattdessen konzentriert sich alles auf die Diskussion um die neue Formel 1 mit ihren leise gewordenen Antrieben, den Economy-Runs und den umstrittenen Sensoren zur Messung des Benzindurchflusses.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Vergangenes Jahr sorgte Pirelli für jede Menge (meist negative) Schlagzeilen Zoom

Einerseits müsste Pirelli-Sportchef Paul Hembery darüber glücklich sein, weil sein Arbeitgeber nun kein Dauerfeuer der Kritik mehr über sich ergehen lassen muss, andererseits ist Pirelli als Marke in der Berichterstattung nun deutlich weniger präsent als noch vor einem Jahr. Also hielt der italienische Reifenhersteller am Freitag in Bahrain ein halbstündiges Pressebriefing ab, um die Medien auf die Weiterentwicklung der Formel-1-Reifen zu schärfen.

Nach außen hin scheint Hembery mit der Ruhe um Pirelli und seine Person aber kein Problem zu haben: "So sollte es in der Formel 1 doch sein, dass es immer wieder wieder andere Dinge im Fokus gibt", erklärt er. "Im vergangenen Jahr waren wir das Thema, jetzt ist es etwas anderes - und im nächsten Jahr vielleicht noch etwas anderes. Ist doch gut, wenn es immer wieder etwas anderes gibt, über das gesprochen werden kann. Wir haben immer gesagt, dass 2014 die Antriebe im Fokus sein werden. Genau so ist es jetzt auch."

Dass es in dieser Saison noch keinen "normalen" Reifenschaden ohne äußere Einflüsse gegeben hat, sei zwar erfreulich, Pirelli wiegt sich deswegen aber nicht in Sicherheit. Gerade durch das höhere Drehmoment der V6-Turbos ist die Belastung der Reifen weiterhin ein wichtiges Thema: "Wir müssen achtsam sein", mahnt Hembery. "Die Performance der Autos kann sich sehr schnell ändern. Es kursieren gerade Vorschläge für etwaige Änderungen am Reglement. Das müssen wir natürlich im Auge behalten."