• 06.08.2015 14:24

  • von Ian Parkes (Haymarket)

Pirelli drängt: Mehr Testfahrten vor 2017 notwendig

Motorsportchef Paul Hembery möchte vor der Saison 2017 mehr Testfahrten haben, wenn Pirelli die Ausschreibung gewinnen sollte - Änderungen 2016 geplant

(Motorsport-Total.com) - Pirellis Motorsportchef Paul Hembery appelliert an die Formel 1, ihr Testprogramm vor der Saison 2017 drastisch zu ändern, nachdem einschneidende Reglementanpassungen beschlossen wurden. Erst im September oder Oktober wird Hembery erfahren, ob Pirelli die Formel 1 ab 2017 weiter mit Reifen ausrüsten wird oder ob sich Rivale Michelin mit der Herausforderung auseinandersetzen darf.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone, Paul Hembery

Paul Hembery drängt die Formel 1 zu ein paar Regelanpassungen Zoom

Sollte der italienische Hersteller den Deal unterschreiben, dann wird es laut Hembery zur Priorität, dass sein Unternehmen im kommenden Jahr ordentlich testen kann, besonders da die Hinterreifen von 375 Millimeter auf 420 Millimeter verbreitert werden sollen. Hembery sagt: "Wenn wir im Sport bleiben sollten, dann sollte man wirklich darauf schauen, welche Testmöglichkeiten es gibt."

"Mit den aktuellen Änderungen für 2017 wird man breitere Hinterreifen haben, dann schätze ich eine Veränderung an den Vorderreifen, und die Autos werden eine andere aerodynamische Belastung haben. Und weil die Änderungen so drastisch sind, möchtest du nicht im März in Barcelona dastehen und herausfinden, dass du große Probleme hast. Es muss also ein Weg gefunden werden, wie man vorher testen kann."

Für 2016 stehen kleinere Veränderungen in der Pipeline, die laut Hembery schon bald der Öffentlichkeit mitgeteilt werden sollen und dabei helfen sollen, der Show eine weitere Variable zu verschaffen. Überlegungen gibt es bezüglich einer Überarbeitung des harten Reifens, der Möglichkeit einer super-supersoften Mischung und Flexibilität für die Teams, wenn es an die Mischungsauswahl an einem Grand-Prix-Wochenende geht.


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Ein Grund für die Veränderungen ist, weil Pirelli in diesem Jahr selten die Vorgabe von zwei bis drei Boxenstopps pro Rennen erfüllen konnte. Viele Grands Prix in diesem Jahr kamen mit lediglich einem Boxenstopp pro Pilot aus. "Wir müssen immer noch einige Ideen herausarbeiten, was wir mit dem harten Reifen machen können, der eine Überarbeitung braucht", sagt Hembery. "Er muss viel näher an dem Medium sein."

"Zudem brauchen wir ein Produkt, das auf echten Stadtkursen benutzt werden kann - wie Monaco, Montreal, Singapur -, wo man vermutlich einen noch weicheren Reifen als den aktuellen Supersoft benötigt. Eine weitere Idee, die schon 2016 umgesetzt werden könnte, ist eine freiere Wahl für die Teams, ohne uns allerdings in Schwierigkeiten zu bringen. Das ist unsere Hoffnung, die wir vielleicht schnell umgesetzt sehen wollen. Wir kommen nah an eine finale Entscheidung. Das erscheint machbar."