• 27.10.2012 11:48

  • von Stefan Ziegler

Perez nach McLaren-Wechsel kein Ferrari-Junior mehr

Rot passt nicht zu Silber: Weil Sergio Perez künftig für McLaren fährt, ist seine Mitgliedschaft bei der Ferrari-Akademie beendet - Sag' niemals nie"

(Motorsport-Total.com) - McLaren fahren und Ferrari testen - das geht nicht. Und deshalb ist Sergio Perez nicht mehr länger ein Mitglied der Ferrari-Fahrerakademie. Dies bestätigt Stefano Domenicali beim Großen Preis von Indien. Der Hintergrund ist natürlich, dass Perez ab 2013 für die direkte Konkurrenz antreten wird - und Ferrari will sich schließlich keinen Gegner in den eigenen Reihen schaffen. Oder nicht mehr.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergio Perez steigt um: Von Sauber wechselt er zum McLaren-Rennstall Zoom

"Wir wünschen ihm viel Glück", sagt Ferrari-Teamchef Domenicali über den bevorstehenden Wechsel von Perez zu McLaren. Man habe zwar über eine Beförderung des Mexikaners nachgedacht, habe sich dann jedoch für Felipe Massa und gegen Perez entschieden - obwohl Domenicali große Stücke auf Perez hält: "Er ist ein guter Fahrer mit viel Potenzial. Ansonsten wäre er nicht bei uns gewesen."

"Ich würde aber sagen, es war die richtige Entscheidung für ihn, zu McLaren zu gehen", meint der Italiener bei 'Formula1.com'. Weil bei Ferrari kein Platz ist. Zumindest nicht 2013. Doch die Tür nach Maranello muss für Perez deshalb nicht auf ewig verschlossen bleiben, betont Domenicali: "Sag' niemals nie im Leben." Interessant sei aber, wie viel im Zuge der Cockpitbesetzung für 2013 spekuliert worden sei.

"Da wäre ich wirklich gern ein Journalist", erklärt Domenicali und mokiert sich über die vielen Spekulationen: "Wenn du etwas in einem anderen Business so falsch gemacht hättest, wärst du umgehend gefeuert worden. Das gehört aber dazu." Und statt Perez ist nun erneut Massa gesetzt, der im kommenden Jahr jedoch in der Pflicht steht. Daraus macht Domenicali in Indien keinen Hehl.

"Ich bin mir sicher, er wird das in ihn gesetzte Vertrauen zurückzahlen. Felipe hatte 2011 eine schwierige Saison und 2012 einen schwierigen Auftakt ins Jahr. Doch unsere Überlegungen basieren im Grunde genommen darauf, dass er nach der Sommerpause stark zurückgekommen ist. Nur Vettel hat mehr Punkte geholt. Wir glauben auch, er weiß nun, wie er das Auto handhaben muss."

"Er kennt die Balance und die Atmosphäre im Team. Und das Team stand ihm in seiner schwierigsten Zeit zur Seite", sagt Domenicali. Und 2013 soll Massa erneut Fernando Alonso zur Seite stehen, damit Ferrari endlich wieder zu WM-Ehren gelangen kann. Die Marschrichtung ist klar: "Wir müssen natürlich sicherstellen, dass Fernando seine Anzahl an WM-Titeln mit uns vergrößern kann."

"2010 hätten wir das bereits schaffen können. Das war sehr unglücklich. Wir versuchen es in diesem Jahr aber erneut", meint Ferrari-Teamchef Domenicali und fügt im Hinblick auf die Lage in der Fahrer-WM hinzu: "Es ist absolut möglich. Und wenn wir wieder von Neuem beginnen und alles prima vorbereitet haben, kann es wieder richtig gut laufen. Dann nehmen wir diesen Schwung einfach mit."