Offiziell: FIA startet Anti-Rassismus-Kampagne

Zwar nicht unter dem ursprünglich geplanten Namen, aber doch wie angekündigt in Barcelona startet die FIA ihre Anti-Rassismus-Kampagne

(Motorsport-Total.com) - Nachdem es bei Testfahrten in Barcelona Anfang Februar rassistische Übergriffe gegen Lewis Hamilton gegeben hatte, überlegte sich die FIA mögliche Maßnahmen, wie man das Thema Rassismus im Motorsport aufarbeiten könnte. Schnell wurde unter dem Titel "Racing against Racism" eine PR-Kampagne entworfen.

Unter dem Titel "EveryRace" setzt sich die FIA gegen Rassismus ein

Diese kam jedoch ins Wackeln, als die Affäre um FIA-Präsident Max Mosley bekannt wurde. Gerüchte, wonach der für dieses Wochenende geplante Launch der Kampagne abgesagt werden könnte, stimmen aber nicht: Unter dem veränderten Namen "EveryRace" (zu Deutsch: je nach Bedeutung "Jede Rasse" oder "Jedes Rennen") wurde heute die FIA-Antwort auf die rassistischen Vorfälle in Spanien präsentiert.#w1#

Online-Petition für jedermann zugänglich

Unter EveryRace.net wird die Botschaft der Kampagne nun via Internet verbreitet. Die User aus aller Herren Länder haben Gelegenheit, ihren Support in Form einer elektronischen Petition zu äußern. Auf der Seite zu sehen sind Gesichter von verschiedenen Fahrerlagerpersönlichkeiten verschiedensten Aussehens, was den Zusammenhalt der Formel-1-Gemeinde und Toleranz gegenüber allen Rassen signalisieren soll.

"Schon seit ich mit dem Motorsport angefangen habe, arbeite ich mit Leuten aus der ganzen Welt zusammen", erklärte Weltmeister Kimi Räikkönen. "Wir sind hier, um Rennen zu fahren, und Vorurteile werden dabei nie eine Rolle spielen." Und Lewis Hamilton, quasi der Auslöser der Aktion, sagte: "Ich glaube, im Motorsport geht es wie in jedem Sport darum, Wettbewerb und Vortrefflichkeit an den Tag zu legen. Nicht mehr und nicht weniger."

Offizielles Statement von Mosley

Auch David Coulthard schloss sich den vielen Fahrern an, die die Kampagne unterstützen: "Seit ich alt genug bin, um die Bedeutung des Worts Rassismus zu verstehen, weiß ich, dass das etwas Falsches ist. Die Existenz von Rassismus ist im Jahr 2008 völlig inakzeptabel. Die lobenswerte Kampagne der FIA richtet das Rampenlicht auf eine Sache, die für vernünftige Menschen auf der ganzen Welt selbstverständlich sein sollte", so der mehrfache Grand-Prix-Sieger.

Interessante Randnotiz: Auch von Mosley wurde im Zuge der Präsentation ein Statement veröffentlicht. Dieses liest sich folgendermaßen: "Eine Sache, die mir immer besonders am Motorsport gefallen hat, war, dass sich niemand um deinen Hintergrund, deine Rasse, dein Geschlecht oder deine Religion schert. Es kommt nur darauf an, wie schnell du bist", so der ins Kreuzfeuer der Kritik geratene FIA-Präsident.