• 03.11.2007 09:22

Nico Rosberg möchte ein konkurrenzfähigeres Auto

Im Team-Interview spricht der Williams-Pilot über seine zweite Formel-1-Saison, seine besten Rennen, die Fortschritte des Teams und Wünsche für 2008

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wie siehst du die abgelaufene Saison?"
Rosberg: "Die Jahresbilanz ist positiv. In vielerlei Hinsicht war es für mich ein gutes Jahr. Wir hatten ein paar Höhen und Tiefen, so wie dies für eine lange Saison normal ist. In den ersten Runden der Saison schienen die Rennen gut zu beginnen, aber die Ergebnisse wollten einfach nicht kommen. Im Verlauf der Saison waren wir jedoch in der Lage, von starken Start-Positionen zu profitieren, ein paar gute Ergebnisse zu erzielen und konstant WM-Punkte zu sammeln. Also ja, es war ein gutes Jahr."

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg will endlich zeigen, was er wirklich drauf hat

Frage: "Der FW29 schien stärker gewesen zu sein als sein Vorgänger, warum war dies so?"
Rosberg: "Wir haben seit dem vergangenen Jahr definitiv Fortschritte erzielt und dies auf verschiedene Art und Weise geschafft. Viele Verbesserungen kamen durch ein paar sorgfältige Restrukturierungen des existierenden Teams zu Stande und durch die Verpflichtung von ein paar sehr qualifizierten und erfahrenen neuen Leuten. Vom allerersten Test an arbeitete der FW29 ziemlich gut, was es uns erlaubte, ihn während der Saison weiterzuentwickeln, sowohl in der Fabrik als auch auf der Strecke."#w1#

Frage: "Du schienst dich im Auto dieses Jahr deutlich wohler zu fühlen, war dies der Fall?"
Rosberg: "Eine der entscheidenden Dinge, die ich dieses ja wirklich bemerkte, war die Tatsache, dass sich das Auto nicht nur sowohl mechanisch als auch aerodynamisch verbesserte, sondern dass wir auch in der Lage waren, es für die meisten der Strecken auf die vorteilhafteste Weise abzustimmen."

"Ich war in der Lage, die Geschwindigkeit konstanter abzurufen, zusammen mit meinen Ingenieuren konnten wir das Auto so abzustimmen, dass die Balance wirklich zu meinem Fahrstil passte. Dies bedeutete, dass ich wirklich in der Lage war, Druck zu machen."

"Dies führte zu vielen fantastischen Momenten, besonders im Qualifying, als ich in der Lage war, es elf Mal in den dritten Durchgang zu schaffen. Einige der Ergebnisse im Rennen erwiesen sich dieses Jahr sogar als ziemlich überraschend!"

Frage: "Hast du das Gefühl, dass du seit deiner ersten Saison als Neuling persönlich Fortschritte erzielt hast?"
Rosberg: "Mit Sicherheit. Ich habe in meinem ersten Jahr eine Menge gelernt und dies erlaubt es mir, mich selbst auf mein zweites Jahr in der Formel 1 anders vorzubereiten. Ich wusste genau, auf welche Gebiete ich mich konzentrieren muss."

"Ich bin gegenüber mir selbst sehr kritisch, ich bin also sehr gut darin zu sehen, wo ich mich weiterentwickeln muss, was mir dabei geholfen hat, die Dinge schneller zu verbessern. Auch die mit der Vorbereitung auf das Rennen verbundene Routine war vorhanden, diese Saison war aus diesem Grund relativ normal."

"Es benötigt natürlich etwas Zeit, sich an neue Dinge zu gewöhnen, wenn man in eine andere Welt geht, aber dieses Jahr gab es keine Überraschungen."

"Meine Entwicklung in der Kombination mit jener des Teams bedeutete, dass wir in der Lage waren, ein paar gute Ergebnisse zu erzielen. Ich denke, dass ich mit einem sogar noch stärkeren Auto in der Lage sein könnte zu zeigen, was ich wirklich leisten kann."

Frage: "Was waren die Höhepunkte der Saison?"
Rosberg: "Meiner Meinung nach habe ich die besten Erinnerungen an Spa. Nach dem Test vor dem Rennen waren wir nicht überzeugt, dass wir besonders konkurrenzfähig sein würden, ich erwartete aus diesem Grund ein schlechtes Wochenende. Eine großartige Runde in der Qualifikation brachte mich jedoch auf die sechste Position in der Startaufstellung."

"Als ich nach dem Start des Rennens in die erste Kurve fuhr, lagen nur noch zwei Ferrari und zwei McLaren vor mir und das war schön zu sehen! Melbourne war wegen meines Überholmanövers an Ralf (Schumacher) ebenso ziemlich positiv."

"Darüber war ich wirklich froh, denn damit konnte ich den vierten Platz in einer sehr schwierigen Situation möglich machen, denn das Auto war im Qualifying nicht so großartig."

"Ich würde sogar Malaysia mit auf meine Liste aufnehmen. Ich hatte in der Anfangsphase einen guten Kampf mit den BMW, was unsere potentielle Geschwindigkeit wirklich gezeigt hat. Auch wenn ich das Rennen nicht beendete, hatte ich dennoch viel Spaß."

"Nicht zuletzt muss auch Brasilien genannt werden, denn dort erreichte ich mein bisher bestes Ergebnis in der Formel 1, wurde von der zehnten Position aus gestartet Vierter. Ich hatte einen weiteren guten Kampf mit den BMW und schlug sie durch ein gut ausgeführtes Manöver bei der Zufahrt auf die erste Kurve fair und gerecht."

"Diese Zielankunft bedeutete auch, dass sich das Team den vierten Platz in der Konstrukteurswertung sicherte. Zusammenfassend gesagt machte ich dieses Jahr wirklich gute Erfahrungen und ich habe das Gefühl, dass ich glücklich in den Winter gehen kann!"