Nico Hülkenberg noch "mehrere Jahre" in der Formel 1 - mit Audi?

Nico Hülkenberg könnte sich vorstellen, noch einige Jahre in der Formel 1 zu fahren: Wird er das ab der kommenden Saison für Audi/Sauber tun?

(Motorsport-Total.com) - Wo spuckt das Fahrerkarussell der Formel 1 Nico Hülkenberg für 2025 aus? Aktuell fährt der Deutsche seine zweite Saison mit Haas seit seinem Comeback und hat dabei seinen Teamkollegen Kevin Magnussen gut im Griff. Seine Erfahrung und seine Leistung könnten ihm dabei die Türen zu einem anderen Team öffnen, mit dem er in Zukunft vielleicht etwas bessere Chancen haben könnte.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg (Haas) vor dem Formel-1-Rennen in China 2024

Wie geht es für Nico Hülkenberg nach 2024 weiter? Zoom

Die Spuren führen derzeit in Richtung Sauber - respektive Audi, wie der Rennstall ab 2026 heißen wird. Hülkenberg gilt neben Carlos Sainz als einer der Wunschkandidaten von Geschäftsführer Andreas Seidl, der sicherlich ein Interesse daran haben dürfte, einen guten deutschen Rennfahrer für den Einstieg von Audi an Bord zu haben.

Dass es mit der aktuellen Fahrerpaarung Valtteri Bottas/Guanyu Zhou nicht mehr weitergehen wird, das gilt als äußerst wahrscheinlich. Und selbst wenn Carlos Sainz nach Ferrari bei Audi andocken würde, wo er mit seinem früheren McLaren-Teamchef Seidl wiedervereint wäre, so wäre immer noch ein zweites Cockpit für Hülkenberg frei.

Für Hülkenberg würde ein solcher Wechsel zumindest Sinn ergeben. Zwar würde er mit Sauber vermutlich auch 2025 keinen großen Sprung nach vorne machen, allerdings hätte er ab 2026 mit völlig neuem Reglement einen echten Hersteller im Rücken - eine verlockende Aussicht, zumal die Alternativen ohnehin kaum besser sein dürften.

Hülkenberg selbst könnte sich durchaus vorstellen, noch "ein paar Jahre" in der Formel 1 zu fahren. Zwar wird er im Sommer bereits 37 Jahre alt, doch mit 40 noch dabei zu sein, klingt für ihn nicht verrückt. Zumal Fernando Alonso bereits 45 Jahre alt sein wird, wenn sein neuer Vertrag mit Aston Martin ausläuft.

Die 40 erreicht Hülkenberg 2027, also im zweiten Jahr des neuen Reglements unter Audi. Damit lässt sich für beide Seiten durchaus etwas aufbauen.

"Fahrermarkt ist sehr dynamisch"

Hülkenbergs Karten scheinen gut, deswegen kann er es sich leisten, etwas entspannter auf die aktuellen Entwicklungen auf dem Fahrermarkt zu blicken. Das Karussell hat in diesem Jahr bereits früh Fahrt aufgenommen, nämlich spätestens mit dem angekündigten Ferrari-Wechsel von Lewis Hamilton.

Dadurch hat ein Topteam wie Mercedes eine offene Planstelle, während lukrative Kandidaten wie Sainz nach einem neuen Cockpit suchen. Mit Alonso hat zuletzt ein weiterer Big Player seine Zukunft festgezurrt, sodass der nächste Dominostein gefallen ist und weitere demnächst folgen können.


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"Es ist definitiv eine interessante Situation", sagt Hülkenberg. "Der Fahrermarkt ist sehr dynamisch, und ich bin sicher, dass alle Fahrer ohne Vertrag für 2025 im Moment eine Menge zu tun haben und viele Gespräche führen und ihre Optionen ausloten - und versuchen, ihre Zukunft festzuzurren. Das gilt auch für mich."

Keine Eile, sondern Fokus auf dem Sportlichen

Er selbst betont dabei aber, dass er nicht in Eile sei und nicht schon morgen ein festes Cockpit braucht. "Vielleicht hilft die Erfahrung dabei, die ganze Situation ein wenig relaxter zu betrachten", sagt er und gibt zu, dass ihn die dreijährige Formel-1-Auszeit etwas demütiger gemacht hat.

"Es ändert dein Gefühl von der Formel 1. Du schätzt es mehr, und ich genieße jetzt alles mehr. Ich lebe mehr den Moment", sagt er. "Ich genieße das gute und das Schlechte und nehme alles auf."

Daher sei ein fehlender Vertrag auch nichts, das für ihn eine Ablenkung vom sportlichen Tagesgeschäft darstellt: "Nein, ich habe das ja schon oft durch", winkt er ab. "Wenn es dich ablenkt, wäre das schlecht für dich. Du musst das Leben im Auto und auf der Strecke von der Zukunft und anderen Verhandlungen und Gesprächen trennen."


Fotostrecke: Die Formel-1-Fahrer 2025

"Es ist einfach wichtig, fokussiert zu bleiben und jede Session zu optimieren", weiß er.

Sportlich läuft es für ihn und Haas in dieser Saison auch nicht so schlecht. Obwohl die Amerikaner vor der Saison als klares Schlusslicht in der Formel 1 gehandelt wurden, liegt das Team derzeit nach vier Saisonrennen auf Rang sieben. Zwei Mal konnte Hülkenberg im Rennen schon in die Punkte fahren.

Haas mit erstem Upgrade in China

Für das anstehende Wochenende in China hat Haas nun auch das erste kleinere Update mit an die Strecke gebracht, von der sich Hülkenberg "eine etwas verbesserte Performance" verspricht.

"Es ist kein großes Update, sondern nur kleinere Teile, die auf dem Papier gut aussehen, aber man muss sie natürlich immer auf der Strecke verifizieren und sicherstellen, dass die Korrelation passt", sagt er. "Es ist im engen Mittelfeldkampf besser, so früh in der Saison Upgrades zu erhalten, als keine zu erhalten."

Schanghai sollte dem VF-24 auch besser liegen als das letzte Rennen in Suzuka, weil es mehr langsame Abschnitte gibt, in denen sich das Auto laut dem Deutschen wohler fühlen sollte.


Zudem gibt es in China das erste Sprint-Wochenende des Jahres, was aufgrund der Natur mit nur einem Training noch einmal bessere Chancen für kleinere Teams ermöglichen sollte. "Aber wir müssen sicherstellen, dass wir es richtig hinbekommen", sagt er. "Jeder hat die gleiche Situation, aber wir fühlen uns vor dem Wochenende mit der nur einen Stunde Training ganz okay."