• 07.07.2013 17:03

  • von Roman Wittemeier

Newey und der Schlüssel zum Vettel-Sieg

Red-Bull-Technikchef Adrian Newey über den Heimsieg von Sebastian Vettel am Nürburgrung und die Hackordnung in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Nach dem ersten Formel-1-Heimsieg von Sebastian Vettel auf dem Nürburgring atmet die komplette Mannschaft von Red Bull erst einmal durch. Es war knapp. Die beiden Lotus-Piloten Kimi Räikkönen und Romain Grosjean hatten im Ziel nur minimalen Rückstand. Der Sieg war hart erkämpft. "Für uns war eines taktisch ganz wichtig: Wir mussten sicherstellen, dass Sebastian nach seinem letzten Stopp nicht aufgehalten wird, damit die Lotus nicht vorbeikommen konnten", schildert Red-Bull-Technikchef Adrian Newey gegenüber 'Sky Sports F1'.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey

Red-Bull-Genie Adrian Newey freut sich über Sebastian Vettels Heimsieg Zoom

"Das hat er super gemacht, er hat sich perfekt durch den Verkehr gearbeitet. Das war der Schlüssel", meint der Brite. "Das Rennen ist ungefähr so verlaufen, wie wir das erwartet hatten. Die Ferraris sind auf den Medium-Reifen gestartet, die hatten wir auf der Rechnung. Wir hatten großes Glück, dass dies nicht richtig funktioniert hat. Uns war allerdings schon vor dem Rennen klar, dass es heute noch heißer als am restlichen Wochenende sein würde. Wir haben uns also auf Grundlage dessen auf schneller abbauende Reifen eingestellt. Theoretisch hätten wir auch mit zwei Stopps durchkommen können."

Nicht nur von Lotus gab es viel Gegenwehr, sondern auch Ferrari hätte bei entsprechender Taktik vermutlich ein Siegkandidat sein können. "Es haben sich die Eindrücke des gesamten Jahres in diesem Rennen bestätigt: Mercedes ist jenes Topteam, bei dem die Reifen am stärksten abbauen, Lotus ist jenes, wo es am wenigsten solche Probleme gibt. Wir liegen so ganz knapp hinter Ferrari irgendwo in der Mitte", analysiert Newey.

Der Große Preis von Deutschland in der Eifel bot viel Spannung und Spektakel. Der Grund: vier Teams sind an der Spitze der Formel 1 nahezu auf Augenhöhe. "Die Regeln sind seit Jahren recht stabil. Daher liegen jetzt vier Teams sehr eng beisammen", sagt Newey. "Es ist nicht mehr lange Zeit bis zum Debüt des 2014er-Autos. Die Entwicklungen konzentrieren sich immer mehr in diese Richtung. Daher gibt es bei den aktuellen Fahrzeugen nur noch geringe Verschiebungen."