Newey: Red-Bull-Ära wird enden
Red Bulls Chefdesigner Adrian Newey kann sich nicht vorstellen, dass die Dominanz seines Teams und die des Sebastian Vettel noch ewig halten wird
(Motorsport-Total.com) - Adrian Newey ist als Red-Bull-Chefdesigner maßgeblich an den Erfolgen seines Teams beteiligt. Somit zeichnet sich der Brite letztlich auch für die überwältigende Dominanz von Sebastian Vettel in den zurückliegenden fünf Rennen verantwortlich - und ganz generell für die seit 2010 währende goldene Ära der roten Bullen. In den vergangenen knapp vier Saisons holte das Team aus Österreich in 73 Rennen sagenhafte 37 Grand-Prix-Siege - Red Bull gewann demnach mehr als jedes zweite Formel-1-Rennen. Das Resultat: Am Sonntag kann der Brausehersteller vorzeitig die vierte Fahrerweltmeisterschaft sowie den vierten Konstrukteurstitel in Folge einfahren.
© Red Bull
Adrian Newey weiß, dass die Statistik gegen weitere Jahre des Erfolgs spricht Zoom
Wie lang diese goldene Ära noch gehen wird, steht in den Sternen. Newey ahnt allerdings, dass sie nicht mehr ewig währen wird: "Die einzige Sache, die ich mit Sicherheit sagen kann, ist: Die Geschichte hat uns gelehrt, dass kein Team eine solche Dominanz wirklich lange hat aufrechterhalten können", erklärt er gegenüber 'The Guardian'.
"Selbst die Dominanz von Ferrari war nach fünf Jahren vorbei. Die Statistiken sprechen also gegen uns", gibt der Ingenieur zu bedenken. Zwischen 2000 und 2004 hatte Michael Schumacher mit seiner Scuderia fünf Fahrerweltmeisterschaften in Folge gewinnen können, für Ferrari als Hersteller waren es (seit 1999) sogar sechs Titel am Stück - bis heute der Rekord in der Formel 1.
Sollte Red Bull auch im kommenden Jahr wieder den Ton angeben, würde man wohl zumindest an einer der beiden Bestmarken kratzen. Bis dahin kann jedoch noch viel passieren - etwa die Einführung der neuen Turbo-Motoren zur Saison 2014, die das Feld gehörig durcheinanderwirbeln könnte. Obwohl viele sich über eine langweilige Saison aufgrund der Überlegenheit Red Bulls beschweren, hat Newey übrigens kein schlechtes Gewissen: "Ich fühle mich nicht schuldig", sagt er mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht.