• 18.03.2009 16:59

  • von Britta Weddige

Neues System: Jordan findet es prima

Der frühere Teamchef Eddie Jordan gehört zu den Befürwortern des neuen Wertungssystems - Jetzt sind neue Rennstrategien gefragt

(Motorsport-Total.com) - Eddie Jordan gehört zu den Befürwortern des neuen Wertungssystems in der Formel 1. Der frühere Teamchef sieht darin ein großes Potenzial, spannendere Rennen zu erleben. "Es war zu oft der Fall, dass einer sich mit dem zweiten oder dritten Platz begnügt hat, weil die Leute vor ihm nicht in den Titelkampf involviert waren. Da wurde dann Spazierengefahren und nur versucht, die Position zu halten. Das wird es jetzt nicht mehr geben. Es ist jetzt wie beim Pferderennen. Man muss als Erster ins Ziel kommen. Und das ist gut", sagte der Ire gegenüber 'Talksport Radio'.

Titel-Bild zur News: Eddie Jordan

Eddie Jordan erwartet sich viel Spannung durch das neue Reglement

Zudem sei mit der neuen Wertung eine neue Rennstrategie gefragt, fuhr Jordan fort: "Die Teamchefs müssen sich jetzt eine neue Herangehensweise an die Rennen überlegen. Sie müssen immer im Kopf haben 'Wir müssen das Rennen gewinnen'. Und nicht' Schauen wir mal, wie viele Punkte wir holen können'. Das ist gut. Wir werden viele verschiedene Strategien sehen und die Fahrer werden viel mehr attackieren."#w1#

Jordan schließt sich der Meinung von Bernie Ecclestone an, dass die Piloten in der Vergangenheit zu wenig riskiert haben, um zwei Punkte mehr zu holen: "Die Fahrer dachten: 'Warum soll ich mich einer Gefahr aussetzen? Ich bekomme acht Punkte, wenn ich Zweiter werde, also macht es nichts, wenn ich nicht überhole'. Es ist gut für den Sport und wir werden vor allem in den Schlussphasen der Rennen viel mehr Action sehen."

"Wir werden vor allem in den Schlussphasen der Rennen viel mehr Action sehen." Eddie Jordan

Jordan ist zudem davon überzeugt, dass Lewis Hamilton im vergangenen Jahr auch Weltmeister geworden wäre, wenn das neue System schon gegriffen hätte. Denn der McLaren-Pilot hätte dann sicher mehr Siege geholt als Felipe Massa, der einen Erfolg mehr auf seinem Konto hatte. "Die Leute sagen, dass Hamilton nicht Weltmeister geworden wäre, weil er nicht so viele Rennen wie Massa gewonnen hat. Doch das stimmt so nicht", meinte Jordan.

"Damals wurde unter einem anderen Reglement gefahren. Die Rahmenbedingungen waren anders und wer weiß, wie er die Rennen angegangen ist", erklärte der Ire. "Lewis ist in das letzte Rennen gegangen und wusste, dass er nur Fünfter werden muss. Das war schlecht. Er hätte mit dem Wissen in das Rennen gehen müssen, dass er es gewinnen muss. Und meiner Meinung nach hätte er es dann auch gewonnen."