Neues Reglement: Schumacher gegen Rosberg im Vorteil?

Warum die Auspuff-Restriktionen Michael Schumacher in die Hände spielen könnten und wieso der Vertrag des Rekord-Weltmeister noch nicht verlängert wurde

(Motorsport-Total.com) - Nico Rosberg gegen Michael Schumacher - dieses Stallduell elektrisierte in den vergangenen zwei Jahren die Formel 1. Mit einem überraschenden Ergebnis, denn der Weltmeister-Spross, der bisher keinen Grand-Prix-Sieg zu Buche stehen hat, setzte sich bisher gegen den Rekord-Weltmeister durch (Formel-1-Datenbank: die Daten zum Mercedes-Stallduell Rosberg gegen Schumacher).

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher, Nico Rosberg

Rosberg gegen Schumacher: Wer gibt 2012 den Ton an?

Im Vorjahr wurde Rosbergs Vertrag bis mindestens 2013 verlängert. Es heißt sogar, dass der Wiesbadener bis einschließlich 2015 an das Team mit Sitz in Brackley gebunden ist. "Nico hat einen langfristigeren Vertrag und er ist sehr zielstrebig", streut Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug seinem Schützling Rosen. "Wir schätzen ihn sehr hoch ein und glauben, dass Nico gewinnen wird, sobald er das Auto dazu hat."

Haug traut auch Schumacher Siege zu


Fotos: Präsentation des Mercedes F1 W03


Doch gilt das auch für Schumacher? "Wir glauben auch, dass Michael dazu in der Lage ist", wirft Haug ein. Der Vertrag des Kerpeners läuft dieses Jahr aus - beim Saisonstart 2013 wäre Schumacher bereits 44 Jahre alt. Wird man ihn drängen, den Vertrag zu verlängern? Haug drückt auf die Bremse: "Wir haben Zeit und werden Michael mit Sicherheit nicht drängen. Das wäre die falsche Herangehensweise. Man sollte keinen Fahrer zu etwas drängen, es muss zusammenpassen."

Michael Schumacher

"Schumi" durfte die offizielle Jungfernfahrt im F1 W03 absolvieren Zoom

Der Schwabe zeigt sich aber von Schumachers "Hingabe" begeistert und findet, dass sein Team eine "sehr starke Fahrerpaarung" besitzt: "Wenn wir das richtige Auto haben, dann werden wir auch die richtigen Resultate einfahren. Dann sehen wir, was passiert."

Man darf also gespannt sein, wie sich das Stallduell im dritten gemeinsamen Jahr entwickeln wird. Schumacher erlebte vor allem gegen Saisonende 2011 einen Aufwärtstrend. "Er hatte sicher eine stärkere Saison als noch im Jahr seines Comebacks", findet auch Rosberg. "Dabei kamen ihm sicherlich auch die Regeländerungen zugute. Gegen ihn zu bestehen, ist immer schwierig und eine Herausforderung, aber genau das macht es für mich so interessant. Ich bin zuversichtlich, dass ich auch in diesem Jahr vor ihm bleiben kann."

Kommt Reglement Schumacher zugute?

Es gibt allerdings Anzeichen, dass es dieses Jahr zwischen Rosberg und Schumacher sogar noch enger zugehen könnte als 2011. Die Restriktionen im Bereich des Auspuffs sorgen für weniger Grip im Heckbereich und daher für ein Übersteuern des Autos - ein Fahrverhalten, das "Schumi" bevorzugt. "Der Effekt ist ganz eindeutig spürbar, vor allem hinsichtlich der Traktion", fällt Rosberg bereits nach den ersten Kilometern im neuen F1 W03 auf, dass das Fahrgefühl anders ist.

"Auf diesem Gebiet hatte der angeblasene Diffusor den größten Effekt und genierte eine Menge Abtrieb. Man spürt schon, dass das Auto am Kurvenausgang jetzt schwieriger zu fahren ist und mehr zum Übersteuern neigt", bestätigt er, dass das neue Reglement seinem Teamkollegen entgegenkommen könnte.