• 13.02.2024 11:44

  • von Jonathan Noble, Übersetzung: Kevin Hermann

Neuer Technikdirektor: FIA schnappt sich Ex-Sauber-Technikchef

Der Automobil-Weltverband FIA hat nach dem Abgang von Tim Goss einen neuen Technikdirektor gefunden: Ex-Sauber-Technikchef soll an F1-Regeln für 2026 arbeiten

(Motorsport-Total.com) - Der ehemalige Formel-1-Technikchef von Alfa Romeo, Jan Monchaux, ist neuer Direktor der FIA für Einsitzerfahrzeuge, wie die englische Edition von Motorsport.com erfahren hat. Der französisch-deutsche Ingenieur wird die Rolle übernehmen, die Tim Goss bis Ende letzten Jahres innehatte, bevor er den Dachverband verließ und zum Racing-Bulls-Team wechselte.

Titel-Bild zur News: Jan Monchaux, FIA-Pressekonferenz Frankreich 2022

Ex-Sauber-Technikchef Jan Monchaux bei der FIA-Pressekonferenz in Frankreich 2022 Zoom

Monchaux wird direkt an den langjährigen FIA-Direktor für Einsitzerfahrzeuge, Nikolas Tombazis, berichten, der seit 2018 für die Organisation tätig ist. Er wird dabei mit ähnlichen Aufgaben wie Goss betraut und wird eine Schlüsselrolle bei der Formulierung der neuen Formel-1-Regeln für 2026 spielen, die im Laufe dieses Jahres in Form gebracht werden sollen.

Monchaux kann auf eine lange Karriere in der Formel 1 zurückblicken. Ursprünglich begann er 2002 bei Toyota, wo er bis zum Ausstieg des japanischen Herstellers aus der Formel 1 Ende 2009 als Aerodynamikchef tätig war. In der folgenden Saison wechselte er zum Ferrari-Team, wo er ebenfalls in der Aerodynamik-Abteilung arbeitete, und blieb dort bis Ende 2012.

FIA im Winter mit mehreren Personalabgängen

Nach einer Auszeit von der Formel 1, in der er ab 2013 bei Audi arbeitete, kehrte er 2018 als neuer Leiter der Aerodynamikabteilung zu Sauber zurück. Nach dem Weggang von Simone Resta wurde er 2019 zum technischen Direktor von Sauber befördert, bevor er das Team im vergangenen Jahr nach der Ernennung von James Key verließ.

Die Ernennung von Monchaux erfolgt vor dem Hintergrund, dass die FIA über den Winter mehrere hochrangige Persönlichkeiten verloren hat, darunter Goss und ihren Sportdirektor Steve Nielsen. Zu Beginn des Jahres gab die FIA bekannt, dass Nielsen durch Tim Malyon ersetzt wird, der zuvor als Sicherheitsdirektor tätig war.

Nach Angaben der FIA wird Malyon "alle sportlichen Angelegenheiten, einschließlich der Rennleitung und des Remote Operations Centre in Genf, beaufsichtigen", während Niels Wittich in seiner Funktion als Renndirektor verbleibt.

Toto Wolff sorgt sich um FIA: Warum gehen so viele Leute?

Die Umstrukturierung innerhalb des Dachverbandes hatte bei den führenden Formel-1-Teams Besorgnis ausgelöst. Mercedes-Teamchef Toto Wolff hofft, dass die FIA in Zukunft zu mehr Stabilität finden würde: "Es ist besorgniserregend, dass so viele gute Leute gehen", sagt Wolff.


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"Der Verlust von Steve Nielsen ist ein schwerer Schlag. Ich könnte mir keinen sachkundigeren und faireren Sportdirektor vorstellen. Als Führungskraft kommt es auf die Kultur und das Umfeld an, das man schafft, damit sich die Menschen entfalten können."

"Wenn so kompetente Leute wie diese eine Organisation verlassen, entsteht ein Vakuum. Das ist klar. Und man muss sich fragen, warum plötzlich so viele Leute beschlossen haben, aufzuhören. Was [die FIA] braucht, ist Stabilität. Die FIA ist einer der drei Hauptakteure des Sports [neben der FOM und den Teams]."

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