Neue Struktur macht's möglich: Seiten-Crashtest entfällt

Ab kommender Saison wird es keine seitlichen Crashtests mehr geben: Die FIA und Red Bull haben zusammen eine neue, sicherere Crashstruktur entwickelt

(Motorsport-Total.com) - Im Laufe der Zeit wurden die Sicherheitsvorkehrungen immer wieder verschärft und im Zuge dessen wurden auch die Crashtests, die ein Auto bestehen muss, immer zahlreicher und härter. Doch damit ist erst einmal Schluss. Wie die Kollegen von 'auto motor und sport' berichten, streicht der Automobilweltverband FIA die Seiten-Crashtests. Doch wer glaubt, dass die Sicherheitbestimmungen der Cockpits damit lascher werden sollen, der sieht sich getäuscht.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz Jun.

Red Bull hat in Zusammenarbeit mit der FIA neue Crashstrukturen entwickelt Zoom

Denn dafür hat das FIA-Institut, das für Sicherheitsfragen zuständig ist, in Zusammenarbeit mit Red Bull an einer neuen Lösung gearbeitet, die Geld sparen soll und die Boliden gleichzeitig sicherer macht. Ab 2014 müssen alle Teams eine Standard-Crashstruktur an zwei vorgeschriebenen Stellen innerhalb der Seitenkästen einbauen. Konkret spricht man von zwei 35 Zentimeter langen Pfeilern, die oben und unten aus dem Chassis herauswachsen.

Der Clou: Die beiden Pfeiler sind in der Draufsicht vorne und hinten leicht angewinkelt - am Chassis sind sie breiter als außen. "Die Form soll garantieren, dass die Stifte nicht abbrechen, wenn das aufprallende Fahrzeug das andere nicht exakt im 90 Gradwinkel trifft", erklärt Rennleiter Charlie Whiting den Sinn hinter dem Design. Ein Unfall wie der von Alessandro Zanardi am Lausitzring, wo Kollege Alex Tagliani ihn schräg zwischen Cockpit und Vorderachse traf, soll so glimpflicher ausgehen.

Ein weiterer Vorteil sind die Kosten, die die Teams für den Crashtest sparen, denn die Crashstruktur kann von einer Saison in die neue immer mit übernommen werden. Einzig die Aerodynamiker werden keine Jubelsprünge hinlegen, sie werden dadurch in ihrer Arbeit signifikant eingeschränkt, da die Pfeiler nicht mehr wie vorher an die Stelle gelegt werden können, wo sie die Ingenieure am wenigsten stören.

Crashtests wurden zum ersten Mal 1984 durchgeführt und stets weiterentwickelt. Zunächst gab es nur einen Frontal-Crashtest, später wurden auch Seiten- und Heckaufprall kontrolliert.

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