Nelson Piquet jun.: "Crashgate von Journalisten aufgebauscht"

Formel-E-Meister Nelson Piquet jun. wundert sich, dass der Crashgate-Skandal bei seinem Namen immer vor seinen Erfolgen kommt, und hält das für übertrieben

(Motorsport-Total.com) - Mit seinem Titel in der Formel E hat Nelson Piquet jun. jüngst wieder sportliche Schlagzeilen geschrieben. Der Brasilianer sicherte sich in London die Fahrermeisterschaft in der Elektrorennserie und verlieh seiner Reputation einen weiteren Schub, die seit den Vorkommnissen 2008 in Singapur merklich angekratzt ist. Denn sein Name wird immer untrennbar mit dem Crashgate-Skandal verbunden sein, bei dem er sein Auto absichtlich in die Mauer fuhr, um Teamkollege Fernando Alonso zu helfen.

Titel-Bild zur News: Nelson Piquet Jr.

Der Name von Nelson Piquet jun. trägt trotz der Erfolge immer noch einen Makel

Auch sieben Jahre nach dem Vorfall haftet der Makel immer noch am Namen des Sohnes von Nelson Piquet. Doch der Formel-E-Pilot sieht den kompletten Vorfall nur von den Medien aufgebauscht: "Meiner Meinung nach liegt das an den Journalisten", erklärt er gegenüber 'Grande Premio'. "Das war eine Sache, zu der ich gezwungen wurde, und die Journalisten haben es zu einem riesigen Vorfall gemacht."

Ihn wundert es ein wenig, dass der Crashgate-Skandal in der Öffentlichkeit immer einen höheren Stellenwert als seine gewonnenen Meisterschaften in der Formel 3 und der Formel E oder seine Siege im NASCAR-Bereich oder der GP2-Serie hat. Dafür habe er in diesem Jahr bewiesen, dass er mit gleichen Voraussetzungen an der Spitze fahren kann: "Wenn man mich in so eine Situation bringt, dann komme ich damit zurecht", so der Brasilianer.

Im Gegensatz zu Piquet genießen die Drahtzieher Flavio Briatore und Pat Symonds nach dem Vorfall allerdings keinen so negativen Ruf. Briatore besitzt immer noch eine gewichtige Stimme, und Symonds wird als Technikchef bei Williams für den Aufschwung gefeiert. "Der Unterschied ist einfach, dass ich nicht in der Formel 1 geblieben bin", sagt Piquet, der danach in die USA ging. "Ich hätte im kommenden Jahr für Toro Rosso fahren können, aber ich habe es lieber nicht getan."


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