Nach Kollisionen: Stewart bietet Grosjean Hilfe an

Ex-Weltmeister Jackie Stewart glaubt, Lotus-Pilot Romain Grosjean bei einem Gespräch zähmen zu können und verweist auf das Coaching-Beispiel bei Williams

(Motorsport-Total.com) - In Sachen Speed hat Romain Grosjean seinen Lotus-Teamkollegen Kimi Räikkönen bisher im Griff. Im Qualifying-Duell zwischen dem schnellen Franzosen und dem ebenfalls nicht unter mangelndem Mut leidenden Finnen steht es 6:3 zu Gunsten von Grosjean. Hinsichtlich der eingefahrenen WM-Punkte liegt allerdings Räikkönen mit 83:61 vorn, was nicht zuletzt an der Abgebrühtheit und Erfahrung des "Iceman" während der Rennen liegt.

Titel-Bild zur News: Jackie Stewart, Romain Grosjean

Jackie Stewart will Romain Grosjean eine besonnere Fahrweise einreden

Nach dem Grand Prix von Großbritannien ist Jackie Stewart der Auffassung, dass Grosjean ein Fahrer-Coach guttun würde. Der dreimalige Formel-1-Weltmeister bietet dem Lotus-Piloten daher seine Hilfe an, um unnötige Kollisionen wie in Sepang, Barcelona und Monte Carlo künftig zu vermeiden.

"Ich sagte zu Romain Grosjean, dass wir uns gern einmal zu Hause beim Mittagessen unterhalten können", so Stewart gegenüber 'Autosport'. Der Schotte findet es "lächerlich", dass es im Grand-Prix-Sport anders als beispielweise beim Tennis, Boxen oder im Skisport keine Betreuer hinsichtlich der persönlichen Herangehensweise gibt. Der 73-Jährige kennt auch den Grund für diesen Umstand. "Rennfahrer sind von Natur aus keine guten Zuhörer", weiß er und fügt in Bezug auf Grosjean hinzu: "Ich will nicht den Coach spielen, aber ich weiß, dass ich ihm helfen kann."

Romain Grosjean

Grosjean brachte sich mehrfach durch Ausrutscher um verdiente WM-Punkte Zoom

In diesem Zusammenhang verweist Stewart auf das Beispiel im Williams-Team, wo Alexander Wurz in dieser Saison als Coach für die "jungen Wilden" Pastor Maldonado und Bruno Senna fungiert. "Das ist eine gute Sache. Maldonado ist sehr schnell, braucht aber Hilfe", findet der Schotte und kommt zum Schluss: "Er sollte nicht in derart viele Kollisionen verwickelt sein, wie es in diesem Jahr der Fall war. Gleiches gilt für Grosjean."

Angesichts der Häufigkeit solcher Zwischenfälle sowohl beim Venezolaner in Williams-Diensten als auch beim Franzosen am Steuer des Lotus lässt Stewart die Ausrede Pech nicht gelten und ist optimistisch, Grosjean mit seinen persönlichen Ratschlägen auf den richtigen Weg zu bringen. Vom Speed des amtierenden GP2-Champions ist der dreimalige Formel-1-Weltmeister schon jetzt überzeugt: "Ich bin beeindruckt und glaube, dass er noch in diesem Jahr ein Rennen gewinnen wird." Sowohl für Grosjean als auch für Maldonado müsse es aber in erster Linie darum gehen, nicht in unnötige Schwierigkeiten zu geraten.