• 06.06.2014 20:21

  • von Dominik Sharaf

Nach Bianchi-Attacke: "Kamuikaze" auf Krawall gebürstet

Kamui Kobayashi will künftig aggressiver fahren, nachdem die großzügige Art der Kommissare Caterham in Monaco teuer zu stehen kam: "Wenn das erlaubt ist..."

(Motorsport-Total.com) - Kamui Kobayashi war nie dafür bekannt, im Zweikampf zimperlich zur Sache zu gehen. Jetzt kündigt der Japaner an, die Bandagen sogar noch eine Stufe härter zu wählen. Hintergrund ist ein kontrovers diskutiertes Manöver Jules Bianchis in Monaco, bei dem der Franzose versuchte, Kobayashi in der Rascasse-Kurve auf der Innenbahn zu überholen. Es kam zur Kollision, jedoch nicht zur einem Eingreifen der Rennleitung. "Jeder hat es doch gesehen", ärgert sich der Caterham-Pilot bei 'Autosport'.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Kamui Kobayashi hat schon freundlicher geschaut als in Kanada Zoom

Kobayashi glaubt, dass Bianchis guter Ruf bei den Sportkommissaren ihm aus der Patsche geholfen hat: "Hätten zum Beispiel ich oder Lewis (Hamilton; Anm. d. Red.) das Gleiche gemacht, dann hätte es bestimmt eine Strafe gehagelt." Die Sache ist deshalb so bitter für Caterham, weil Marussia bei vielen Ausfällen im Fürstentum die Gunst der Stunde nutzte und die ersten WM-Zähler der Teamgeschichte einfuhr. Auf die warten die unter dem Druck des Teambosses Tony Fernandes stehenden Grünen sehnsüchtig.

Der Malaysier hat bereits mit seinem Ausstieg gedroht. Dazu sieht es im Kampf um Rang zehn in der Konstrukteurs-WM düster aus. Für die Aktion fehlt Kobayashi jedes Verständnis: "Mir ist schleierhaft, wieso er mir ins Auto gefahren ist", wundert sich der Formel-1-Rückkehrer und vermutet, dass Bianchi nichts anderes im Sinn gehabt hatte, als mit Kontakt zu überholen. "Wenn das erlaubt ist, dann weiß ich ganz genau, was ich demnächst mache. Weil ich bisher versucht habe, fair zu sein."

Nach dem Zwischenfall schleppte sich Kobayashi nur noch um den Stadtkurs, schließlich war sein Auto stark beschädigt. Der 27-Jährige erinnert sich an eine abgebrochene Aufhängungsstrebe: "Wenn ich gebremst habe, fuhr ich nicht mehr geradeaus. Auf den Geraden konnte ich auch nicht mehr geradeausfahren. Das war ein gefährlicher Augenblick." Egal mit welchen Mitteln, Kobayashi hat im Kampf gegen Marussia nicht aufgesteckt: "Wenn es einige verrückte Rennen gibt, ist es möglich, weil ich glaube, dass wir meistens schneller sind als sie."