• 19.05.2010 11:27

  • von Stefan Ziegler

Moss: "Michael hat vollkommen richtig gehandelt"

Rennlegende Stirling Moss bricht eine Lanze für Michael Schumacher und dessen Manöver gegen Fernando Alonso: "Hätte mich gleich verhalten"

(Motorsport-Total.com) - Als der Große Preis von Monaco 2010 zu Ende ging, deutete sich bereits an, dass dieser Grand Prix noch ein Nachspiel haben würde: Michael Schumacher hatte Fernando Alonso vor der Schlusskurve überholt und sich so auf den sechsten Rang nach vorne manövriert. Aber handelte es sich dabei um ein regelkonformes Überholmanöver oder verstieß Schumacher damit gegen das Reglement?

Titel-Bild zur News: Stirling Moss in Goodwood 2006

Für Stirling Moss hat Michael Schumacher in Monte Carlo genau richtig reagiert

Mit dieser Frage setzten sich die Rennkommissare von Monte Carlo ausführlich auseinander und kamen nach einer mehrstündigen Beratung zum Schluss: Das Formel-1-Reglement lässt ein solches Manöver in Anbetracht der Umstände nicht zu. Das Rennen in Monaco wurde zwar unter Safety-Car-Bedingungen beendet, gleichzeitig ließ die Rennleitung allerdings grüne Signale zeigen.#w1#

Und genau das ist der Haken an dieser Sache, wie Rennlegende Stirling Moss bei 'GPUpdate.net' erläutert. Der ehemalige Formel-1-Pilot hält nichts von der Strafe gegen Michael Schumacher und schlägt sich eindeutig auf die Seite des Rekordchampions. "Diese ganze Geschichte hängt doch an den grünen Signaltafeln", sagt Moss wenige Tage nach dem Saisonhöhepunkt in Monte Carlo.

"Dein Renninstinkt sagt dir, dass du auf grüne Flaggen oder grüne Lichter reagieren musst. Darüber hinaus scheinen zehn Teams ihre Fahrer dazu angewiesen zu haben, noch einmal Rennen zu fahren", meint der britische Ex-Rennfahrer. "Dem Reglement zufolge wäre das auch sicher gewesen. Die Signale hätten einfach gelb bleiben müssen. Dann hätte es überhaupt keine Konfusion gegeben."¿pbvin|512|2752|inside|0|1pb¿

Weil Schumacher sein Überholmanöver in Bezug auf die Safety-Car-Linie 1 korrekt getimt und noch dazu grüne Flaggensignale gesehen habe, sei sein Verhalten absolut in Ordnung gewesen, findet Moss. "Ich bin mir sicher: Michael hat zu diesem Zeitpunkt vollkommen richtig gehandelt. Wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre, hätte ich mich genau gleich verhalten", erklärt der 80-Jährige.

Für Moss besteht unterm Strich akuter Handlungsbedarf: "Das Ergebnis dieser Sache ist: Die Regeln müssen vor dem nächsten Rennen präzisiert werden, um weiteres Durcheinander zu vermeiden. Die Fahrer und ihre Teams müssen klipp und klar wissen, was sie unter diesen Bedingungen tun und was sie nicht tun dürfen", gibt der ehemalige Rennfahrer abschließend zu Protokoll.