• 29.06.2015 17:28

  • von Roman Wittemeier

Michelin: Zeit ist reif für Reifenwettbewerb

Michelin-Motorsportchef Pascal Couasnon sieht keine Hürden auf dem möglichen Reifenkrieg in der Formel 1: Kosten aufgrund Testbeschränkungen kein Thema

(Motorsport-Total.com) - Neben Pirelli hat sich auch Michelin um einen Vertrag als Reifenlieferant der Formel 1 in den Jahren 2017 bis 2019 beworben. Die Franzosen knüpfen ihr Interesse an einer Rückkehr in die Szene an Bedingungen: Große, moderne 18-Zoll-Räder sollen es sein, zusätzlichen sollen Entwicklungen erlaubt sein, die später Einzug in die Produktion von Pneus für Straßenfahrzeuge einfließen könnten. Außerdem möchte Michelin die Reifen der Formel 1 nicht zu fragil sehen.

Titel-Bild zur News: Michelin

Logistisch wäre das Engagement in der Formel 1 für Michelin kein Problem Zoom

Bevor sich die Franzosen zur Teilnahme an der Ausschreibung der FIA durchringen konnten, gab es aus Clermont-Ferrand immer den Wunsch nach Wettbewerb in der Königsklasse. Diesen wird es auf absehbare Zeit allerdings nicht geben. "Wir würden es lieben", wird Michelin-Motorsportchef Pascal Couasnon von 'motorsport.com'. "Es würde ein lauter Jubelschrei durch Clermont-Ferrand schallen", meint der Franzose über eine mögliche Rückkehr zum Reifenkrieg in der Formel 1.

Seit dem Einstieg von Pirelli im Jahr 2011 gibt es im Bereich Reifen keinen Wettbewerb mehr. Die FIA will auf diesem Wege die Kosten in Grenzen halten. "Es kann schon etwas teurer sein, als wenn man allein Reifen liefert. Aber die Zeiten sind dennoch ganz anders als 2005 und 2006", sagt Couasnon. Vor zehn Jahren stand Michelin in der Formel 1 im direkten Wettbewerb zu Bridgestone. "Es gibt heutzutage limitierte Testtage. Das allein hält die Kosten in Grenzen", sagt der Michelin-Mann.

In der Sportwagenszene, in der Michelin alle LMP1-Teams ausrüstet, gibt es per Reglement die Möglichkeit für Wettbewerb. Ausgelebt wird dies aktuell nur in der LMP2-Klasse, wo Dunlop stark vertreten ist, aber Michelin versucht, ein Bein an den Boden zu bekommen. "Es ist offen, aber die Kosten ufern nicht aus", meint Couasnon. "Ich denke, in der Formel 1 wäre Wettbewerb möglich. Ich nenne es absichtlich nicht Krieg, weil ein Krieg ist tatsächlich immer mit dem Einsatz umfangreicher Gelder und Ressourcen verbunden."