• 26.05.2016 14:39

  • von Dominik Sharaf

Mercedes weiser? Teamkollision hat "Narben hinterlassen"

Ein klares Bekenntnis gegen Stallregie, die nicht im Sinne der Marke wäre, und ein philosophischer Toto Wolff: Wieso der Barcelona-Crash heilsame Wirkung hatte

(Motorsport-Total.com) - Der Crash zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg beim Spanien-Grand-Prix in Barcelona hat auf das Formel-1-Projekt Mercedes' langfristig keine negativen Auswirkungen - wenn überhaupt, dann hätte er heilsame Wirkung. Das behauptet zumindest Sportchef Toto Wolff im Gespräch mit 'Autosport'. Der Österreicher findet, dass der Vorfall Narben hinterlassen hätte: "Ganz bestimmt bei den Fahrern, innerhalb des Teams und allen, die für Mercedes in der Formel 1 arbeiten", so Wolff.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda, Toto Wolff

Köpfe zusammenstecken und weitermachen: Mercedes blickt nach vorne Zoom

Auch wenn die Kollision der Stallgefährten vermeidbar gewesen wäre, will er der Sache ihr Gutes abgewinnen. "Ich sehe das philosophisch", meint Wolff. "Narben sind schlecht, weil sie bedeuteten, das etwas wehgetan hat. Aber sie können gut sein, weil sie bewirken, dass man in Zukunft Dinge vermeidet." Diese Botschaft betonten jüngst auch Hamilton und Rosberg. Beide Piloten erhofften sich bei Medienauftritten im Vorfeld des Monaco-Grand-Prix', künftig besser vorbereitet zu sein.

Wolff schließt sich an: "Das will ich mitnehmen. Ja, wir waren komplett von der Rolle, aber ich glaube, dass wir das in Zukunft vermeiden können." Das bedeutet jedoch nicht, dass die Silbernen künftig die Teamorder in ihr Repertoire aufnehmen. "Das würde uns Resultate bescheren, aber dem Image von Mercedes zuwiderlaufen", argumentiert der Sportchef und kommt zu einem klaren Schluss: "Wir haben es nicht getan und planen es nicht. Das würde alles nur komplizierter machen."


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Hamilton und Rosberg hätten ohnehin eine Beziehung, die für Außenstehende nur schwierig zu durchdringen sei. Sie kennen sich lange, dazu unterliegt ihr Verhältnis regelmäßig Schwankungen. Wie steht es um die Situation im Titelkampf? Wie um das Team? Was für ein Zeitpunkt der Saison ist gerade? Diese Fragen spielen eine gewichtige Rolle. "Es verändert sich mit den Umständen", so Wolff. "Wenn im Winter der Druck abfällt, dann ist es immer wieder ziemlich entspannt."

Wenn er bei den Testfahrten der Blutdruck steigt, dann verhärten sich die Fronten. "Sieht man es durch eine Lupe - aus einer Medienperspektive - und sucht Schlagzeilen, dann erkennt man, dass es manchmal besser und manchmal schlechter ist", resümiert der Boss und scheut sich vor jeglicher Verallgemeinerung: "Ich will eine so lange währende und komplexe Beziehung nicht trivialisieren."

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