• 19.02.2011 18:27

  • von Gerald Dirnbeck & Dieter Rencken

Mercedes: Rosberg spult über 600 Kilometer ab

Nico Rosberg hat am zweiten Testtag in Barcelona fast zwei Renndistanzen absolviert - Das Management der neuen Pirelli-Reifen über Longruns ist ein Schlüsselfaktor

(Motorsport-Total.com) - Am zweiten Tag der Testfahrten in Barcelona war Nico Rosberg der fleißigste Pilot. Mit 131 abgespulten Runden legte der neue Mercedes MGP W02 knapp 610 Kilometer zurück. Am Vormittag arbeitete der Deutsche am Energierückgewinnungssystem KERS und einigen neuen Aerodynamikteilen. An der Abstimmung wurde ebenfalls gefeilt. Nach der Mittagspause absolvierte Rosberg eine komplette Renndistanz, inklusive fünf Boxenstopps.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg hat am Nachmittag eine komplette Renndistanz absolviert

"Wir haben viele Kilometer zurückgelegt. Das war wichtig, um das Verhalten der Reifen besser zu verstehen", sagt Rosberg zu seinem Programm. Von den Zeiten her war er nicht ganz vorne zu finden. Seine schnellste Runde absolvierte der 25-Jährige in seinem 60. Umlauf. Mit 1:24.730 Minuten klassierte sich Rosberg auf dem siebten Platz. Sein Rückstand auf Landsmann Sebastian Vettel (Red Bull) an der Spitze betrug 1,4 Sekunden.

Die Rennsimulation war nicht nur in Bezug auf die Zuverlässigkeit, sondern speziell für die Reifen wichtig. "Wir Fahrer müssen viel über die Pirellis lernen, auch wie man sie über einen Longrun am Leben erhält. Das wird in diesem Jahr ein Schlüsselfaktor sein. Der Fahrer ist entscheidend, denn es kommt darauf an, wie vorsichtig man am Anfang fährt. Also wie viel holst du zu Beginn aus den Reifen heraus und hast dann am Ende Probleme."

"Wenn man zu stark einlenkt, verlieren die Reifen sofort an Grip. Man muss mit dem Lenkwinkel sehr vorsichtig sein. Ich glaube, wir haben dabei gute Fortschritte erzielt. Die Zuverlässigkeit war okay, aber jeder im Team weiß, dass wir weiterarbeiten müssen, um problemfrei die Saison zu starten." Eine weitere Runde hat auf die Gesamtdistanz von zwei kompletten Rennsimulationen gefehlt.

Wie geht es einem Piloten körperlich nach diesen zahlreichen Kilometern? "Es geht, denn wir sind wegen der Reifen und auch wegen dem Auto recht langsam unterwegs. Deswegen ist es eigentlich nicht so schwierig." Auf die Frage, wo Rosberg die Silberpfeile in der Teamhierarchie sieht, antwortet er mit einem Lächeln: "Im Moment sehe ich uns noch gar nicht."


Fotos: Mercedes, Testfahrten in Barcelona, Samstag


"Wir haben unser Auto noch nicht komplett hier. Das kommt erst beim nächsten Test. Dann werden wir weitersehen. Wirklich weiß man es aber erst beim ersten Rennen. Das Auto ist hier, um die Standfestigkeit zu verbessern" Bleibt noch die Frage, ob der Saisonauftakt in Bahrain plangemäß stattfinden wird.

"Ich verfolge das natürlich mit Interesse und hoffe natürlich, dass es doch noch klappt. Wenn wir hinfliegen, dann wäre die Situation auch geklärt. Von daher habe ich keine Bauchschmerzen", sagt Rosberg zu der derzeit ungewissen Situation.