Mercedes: Ein guter Antrieb ist nicht alles

Bei Mercedes ist man sich der Vorteile der eigenen Antriebseinheit bewusst, Paddy Lowe betont allerdings, dass nur ein gutes Gesamtpaket erfolgreich ist

(Motorsport-Total.com) - Ein wichtiger Baustein der Erfolgsserie des Mercedes-Teams in der Formel-1-Saison 2014 ist die Antriebseinheit. Die Hybrid-Aggregate aus Brixworth sind den Antrieben von Renault und Ferrari leistungsmäßig überlegen und haben den Silberpfeil-Piloten neun Siege in bisher elf Saisonrennen sowie eine souveräne Führung in der Gesamtwertung ermöglicht. Technikchef Paddy Lowe betont allerdings, dass nicht nur der Antrieb die Silberpfeile derart erfolgreich macht.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Der Antrieb ist laut Paddy Lowe nur eine der Stärken des Mercedes Zoom

"Bei diesen Autos geht es um die Systemleistung, nicht um einzelne Elemente", erklärt der Brite gegenüber 'Autosport'. "Es kommt auf die Antriebseinheit und ihre Effizienz sowie auf die Aerodynamik an und darauf, wie alles zusammen spielt. Das Gesamtpaket aus Leistung, Aerodynamik, Radaufhängung und Gewicht muss effizient sein."

Ein starker Antrieb alleine sei noch kein Erfolgsrezept, wie Lowe mit Verweis auf die Kundenteams unterstreicht. "Andere Autos mit der gleichen Antriebseinheit sind nicht so schnell, es liegt also am Gesamtsystem." Damit stößt Lowe ins gleiche Horn wie Force-India-Betriebsdirektor Otmar Szafnauer, der gesagt hatte: "Es muss alles passen, damit man gewinnen kann."

Allerdings gibt Lowe offen zu, dass der Mercedes-Antrieb der Konkurrenz von Renault und Ferrari um einiges voraus ist. "Ein großer Teil des Rückstands resultiert aus der Antriebseinheit, und man fragt sich, wie viel davon ein grundlegendes Defizit ist und wie viel mit kurzfristigen Maßnahmen aufgeholt werden kann", so Lowe.

Der Technikchef des Mercedes-Teams hatte damit gerechnet, dass Renault und Ferrari die Lücke zu Mercedes schneller verringern würden. "Ich hatte erwartet, dass sie kurzfristig mehr erreichen würden", so Lowe. Allerdings steht auch bei Mercedes die Entwicklung nicht still, sodass die Fortschritte der Konkurrenz schwierig zu beurteilen seien. "Wir arbeiten an so vielen Bereichen, und man weiß nicht, an welchen sie arbeiten."