• 20.05.2011 14:54

  • von Stefan Ziegler

Mercedes: "Der Simulator wird noch besser werden"

Mit dem neuen Simulator sollen die Mercedes-Fahrer Nico Rosberg und Michael Schumacher in den kommenden Wochen weitere Fortschritte machen

(Motorsport-Total.com) - Seitdem die Testfahrten in der Formel 1 auf ein Minimum beschränkt sind, suchen die Teams nach anderen Möglichkeiten, um ihre Fahrer auf die Rennen vorzubereiten und Neuentwicklungen vorab auszuprobieren. Einige Teams entwarfen zu diesem Zweck einen modernen Simulator, in dem die Fahrer unter virtuellen Bedingungen komplette Renndistanzen absolvieren oder "nur" testen können.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher und Nico Rosberg sollen vom neuen Simulator profitieren

Mercedes hinkte der Konkurrenz in dieser Hinsicht lange hinterher, doch nun sind die Silberpfeile ebenfalls gut gerüstet: Seit einigen Wochen steht Nico Rosberg und Michael Schumacher eine Anlage zur Verfügung, die laut Teamchef Ross Brawn durchaus dazu in der Lage ist, es mit ihren Pendants bei den Formel-1-Rivalen aufzunehmen und den Piloten ein realistisches Gefühl zu vermitteln.

"Das hilft uns sehr bei der Verbesserung des Autos", bestätigt Brawn im Gespräch mit 'Auto Bild motorsport' (Jetzt abonnieren!). "Im vergangenen und auch in diesem Jahr hatten wir teilweise Probleme damit, den Rennwagen richtig zu verstehen. Im Simulator können wir jetzt jede Reaktion auf unterschiedliche Abstimmungsvarianten oder neue Teile ausprobieren, bevor wir damit auf die Strecke gehen."

Der erhoffte Aufwärtstrend blieb nicht aus, denn in den vergangenen Rennen kam Mercedes mit Rosberg und Schumacher immer besser in Fahrt. Brawn verspricht den Fans eine weitere Steigerung - dank der neuen technischen Anlagen. "Der Simulator wird noch besser werden, weil wir ihn nach und nach mit weiteren Daten füttern", erklärt der 56-Jährige vor dem Großen Preis von Spanien.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Spanien


"Wir nutzen auch den alten Simulator immer noch für einfache Tests", meint Brawn. Dabei geht es beispielsweise darum, herauszufinden, "an welchen Streckenpunkten der Fahrer das Hybridsystem zum Einsatz bringen muss", erläutert der Mercedes-Teamchef. Zu mehr taugt der alte Simulator laut Brawn aber nicht: "Weil er nicht auf dem neusten Stand war", konnte man ihn nur bedingt nutzen.

"Man konnte die Strecken kennenlernen und sich mit den Funktionen des Autos vertraut machen - mehr nicht", gesteht Brawn. Ein weiteres Handicap ist allerdings nicht technischer Natur, sondern vielmehr eine Schwierigkeit, mit der sich Schumacher auseinandersetzen muss. Der 42-Jährige kann nur "eine gewisse Zeit" im Simulator verbringen, weil er darin leicht von Übelkeit heimgesucht wird.

"Je besser die Simulatoren werden, desto seltener wird den Piloten übel." Ross Brawn

Brawn will aber nicht von einem zu großen Hemmschuh sprechen, denn diese kurze Zeit reiche immerhin aus, "um bestimmte Dinge auszuprobieren", sagt der Mercedes-Teamchef. Außerdem: "Je besser die Simulatoren werden, desto seltener wird den Piloten übel. Mit der Zeit wird sich Michael an den neuen Simulator gewöhnen", meint Brawn. Rosberg nutzt das Gerät indes ohne Einschränkung.