• 20.05.2011 14:23

  • von Stefan Ziegler

Fahrerkollegen wundern sich über Alonso-Vertrag

Michael Schumacher ist ein erklärter Fan von Kontinuität, doch Jenson Button versteht nicht, weshalb sich Fernando Alonso so lange bindet

(Motorsport-Total.com) - Wenige Stunden vor dem Trainingsauftakt zum Großen Preis von Spanien gaben Fernando Alonso und das Ferrari-Team bekannt, dass sie auch in den kommenden Jahren an einem Strang ziehen werden. Der spanische Rennfahrer bleibt bis mindestens 2016 bei Rot und bindet sich somit recht langfristig an den italienischen Rennstall. Nicht alle Fahrerkollegen Alonsos sind davon begeistert.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso sitzt für weitere fünf Jahre im Ferrari-Fahrzeug - noch bis 2016

"Das ist schon eine sehr lange Zeit", findet McLaren-Pilot Jenson Button. Der britische Ex-Champion ist skeptisch, was die Laufzeit des Kontrakts anbelangt. "Wie kann er jetzt wissen, was er in fünf Jahren tun will? Das ist, was ich nicht glauben kann. Warum sollte er einen Fünfjahres-Vertrag unterschreiben? Fünf Jahre sind lange. Was in dieser Zeit alles passiert, können wir nicht absehen."

"Ich bin nicht gut darin, so lange vorauszuplanen. Anscheinend ist es aber das, was er will. Ferrari ist wohl auch eine gute Adresse, um fünf weitere Jahre zu verbringen", meint Button. In den Augen von Michael Schumacher (Mercedes) ist diese langfristige Bindung "ein Schlüssel zum Erfolg", denn er glaube an Kontinuität. "Das überrascht mich ganz und gar nicht", sagt Schumacher zum neuen Deal.

"Ich bin ziemlich sicher: Fernando fühlt sich wohl, wo er ist. Ansonsten hätten sie sich nicht zu einem solchen Schritt entschlossen", erklärt der ehemalige Ferrari-Fahrer. Sebastian Vettel (Red Bull) hält die Vertragsverlängerung seines Titelkonkurrenten 2010 für einen "wichtigen Schritt" und merkt an: "Damit ist seine Zukunft erst einmal abgesteckt." Der WM-Spitzenreiter bringt viel Verständnis auf.¿pbvin|512|3685||0|1pb¿

"Wenn er eine solche Möglichkeit hat und sich wohlfühlt, warum nicht? Meiner Meinung nach denken wir Fahrer da ähnlich. Bist du in einer Umgebung, in der du dich zuhause fühlst, dann ist das prima für dich und das Team. Ich mache mir über dergleichen aber nicht zu viele Gedanken. Ich denke nicht darüber nach, wo ich 2016 sein werde. Das ist zu weit weg", gibt Vettel in Barcelona zu Protokoll.

"Ich gehe die Dinge lieber Schritt für Schritt an. Selbst die kommende Saison ist noch weit entfernt. Über 2013 braucht man gar nicht erst zu reden, denn angesichts der neuen Regeln können so viele Dinge passieren", erläutert der amtierende Weltmeister. Angesprochen auf einen möglichen Wechsel zu Ferrari, antwortet Vettel schlicht und einmal mehr: "Ich bin sehr zufrieden damit, wo ich bin."