• 27.12.2009 09:14

Medien kritisieren: "Vom Mythos zum Verräter"

Trotz seines offenen Briefs an die Tifosi kommt Michael Schumacher bei den italienischen Medien derzeit nicht allzu gut an

(Motorsport-Total.com/SID) - In Maranello scheint das Kapitel Michael Schumacher schon der Vergangenheit anzugehören: "Ab heute ist Schumacher ein Gegner wie jeder andere und wir werden versuchen, ihn zu besiegen", sagt Ferrari-Pressesprecher Luca Colajanni emotionslos. Schumachers Comeback bei Mercedes wurde von italienischen Medien kritisiert. "Vom Mythos zum Verräter", kommentierte die Mailänder Tageszeitung 'Il Giornale' die Rückkehr des einstigen Ferrari-Stars.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher hat bei den italienischen Medien einen schweren Stand

Schumachers Rückkehr in die Formel 1 zu Mercedes könnte nicht trauriger sein, hieß es weiter: "Er hat die schönsten Erinnerungen, die sich ein Pilot nur träumen könnte. Daher ist die Frage legitim: Was kann sich Schumacher vom Leben noch erwarten? 'Schumi' ist frei, sich neuen Herausforderungen zu stellen." Für das Blatt steht fest: "Mit 41 Jahren wird es sehr schwierig sein, wieder zu gewinnen. Schumacher war Ferrari, von nun an wird er ein Gegner sein. Wir hätten nie gedacht, dieses Wort mit seinem Namen verbinden zu müssen, noch weniger mit dem Begriff Verräter."#w1#

Laut 'Tuttosport' spaltet Schumachers Comeback das Ferrari-Volk: "Viele Fans sprechen offen von Verrat, andere begeistern sich über die Aussicht, ihn wieder auf der Rennstrecke zu sehen." Ein Formel-1-Experte kommentierte im italienischen Fernsehen, dass Schumacher das moderne Märchen des deutschen Prinzen am Hofe von Dornröschen (Ferrari) zerstöre, ein Märchen, das tausende Formel-1-Fans und Tifosi fasziniert habe.

"Viele Ferrari-Fans sprechen offen von Schumachers Verrat. Es ist, als ob der langjährige AC-Milan-Kapitän Paolo Maldini seine Rückkehr zum Stadtrivalen Inter Mailand ankündigen würde", kommentierte die Sportredaktion des TV-Kanals 'Canale 5'.