McLaren: Zuverlässigkeit gut, aber wo bleibt die Performance?

Testpilot Stoffel Vandoorne verrät, dass McLaren-Honda momentan noch immer an der Zuverlässigkeit arbeitet und den Fokus nicht auf die Performance legen kann

(Motorsport-Total.com) - Eins ist bereits vor dem Ende der Wintertests sicher: McLaren-Honda hat in Sachen Zuverlässigkeit in diesem Jahr einen großen Schritt nach vorne gemacht. Während Fernando Alonso und Jenson Button im Winter 2015 aufgrund von Defekten kaum Kilometer zurücklegen konnten, absolvierten die beiden in diesem Jahr bisher in den anderthalb Testwochen in Barcelona bereits 2.193 Kilometer - und damit schon jetzt deutlich mehr als im gesamten Winter des Vorjahres (zu unserem Testcenter).

Titel-Bild zur News: Stoffel Vandoorne

Laut Stoffel Vandoorne steht McLaren-Honda noch einige Arbeit bevor Zoom

"Es ist natürlich ein ganz anderer Start als im vergangenen Jahr. Damals konnten wir im ganzen Winter kaum Runden fahren. Die Vorbereitung war sehr schwierig", berichtet McLaren-Testpilot Stoffen Vandoorne und ergänzt: "In diesem Jahr lief es meiner Meinung nach ziemlich glatt. Wir hatten zwar ein paar Probleme, aber das ist ganz normal. Ich denke, dass jeder während dieser Testtage mal Schwierigkeiten hatte."

"Wir sind aber schon eine Menge Runden gefahren, was das Wichtigste ist. Ich denke, dass wir viel besser auf Melbourne vorbereitet sind als im vergangenen Jahr", so der amtierende GP2-Champion. "Es ist noch etwas früh, um genau sagen zu können, wo wir stehen. Aber wir haben die meisten Systemchecks absolviert. Wir sind lange und kurze Runs gefahren und haben viel analysiert", berichtet der Belgier.


Fotos: McLaren, Test in Barcelona


Es gibt allerdings einen Grund dafür, warum die Fortschritte bei der Zuverlässigkeit in Woking noch nicht für Jubelstürme sorgen. "Wir müssen noch mehr Performance finden", erklärt Vandoorne, der damit in die gleiche Kerbe schlägt wie Stammpilot Jenson Button am Mittwoch. Auch der Brite hat bereits erklärt, dass noch "ein weiter Weg" vor McLaren liegt, "um richtig konkurrenzfähig zu sein."

Denn zwar konnten Button und Teamkollege Alonso in diesem Winter deutlich mehr fahren als 2015, die Zeiten liegen allerdings noch immer weit hinter denen der Spitze zurück. Außerdem sind die Arbeiten an der Zuverlässigkeit auch noch immer nicht komplett abgeschlossen. Vandoorne erklärt, dass das Team momentan parallel an Performance und Zuverlässigkeit arbeiten muss.


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"Ich denke, dass wir da einen ziemlich ordentlichen Job gemacht haben. Irgendwann müssen wir dann aber anfangen, uns Gedanken über die Performance zu machen", erklärt der Belgier. Daher sei die Atmosphäre im Team momentan noch immer "ähnlich" wie 2015. "Es ist ein professionelles Formel-1-Team und jeder konzentriert sich darauf, seinen Job zu erledigen", so Vandoorne.

Der 23-Jährige kann McLaren dabei zunächst einmal nicht aktiv helfen, denn in Barcelona dürfen lediglich die beiden Stammpiloten im neuen MP4-31 Platz nehmen. "Es hat sich nicht so viel verändert. Ich bin jetzt in der Formel 1 überall etwas mehr involviert, denn im vergangenen Jahr lag mein Fokus auf der GP2", erklärt Vandoorne im Hinblick auf seine Rolle im Team. Er habe 2016 "mehr Arbeit" als im Vorjahr. Auch er wird mit Spannung beobachten, wo sich Button und Alonso beim Saisonauftakt in Melbourne einsortieren.