• 16.04.2024 18:34

  • von F.Hackbarth, Co-Autoren: J.Noble, R.Vording

McLaren: "Wettrüsten" als Trumpf im Kampf mit Ferrari?

Für McLaren-Teamchef Andrea Stella ist WM-Rang drei das Saisonziel: Ob noch mehr geht, hängt für ihm vom Wettrüsten mit Ferrari ab

(Motorsport-Total.com) - Saisonstart geglückt: Mit 69 Punkten liegt McLaren in der WM-Wertung aktuell komfortabel auf Rang drei. Ferrari (120) und vor allem Red Bull (141) sind vorne scheinbar weit weg, dafür ist auch der Abstand zu Mercedes (34) und Aston Martin (33) schon groß. Für Teamchef Andrea Stella Grund genug, nach den ersten vier Rennen des Jahres ein zufriedenes Zwischenfazit zu ziehen.

Titel-Bild zur News: Das Ziel ist rot: Noch liegt Ferrari vor McLaren

Das Ziel ist rot: Noch liegt Ferrari vor McLaren Zoom

"Wenn man sich die Fakten und Zahlen anschaut, wäre es ein starkes Resultat für unser Team, wenn wir Platz drei in der WM halten und McLaren als drittbestes Auto etablieren könnten. Dieses Resultat würden wir definitiv begrüßen", erklärt Stella, auch im Angesicht der Tatsache, dass man als bestes Kundenteam des Feldes aktuell mehrere Werksteams hinter sich lässt - allen voran die Silberpfeile, mit dem gleichen Motor.

Dabei will der Italiener McLarens Blick natürlich weiter nach vorne richten, und damit in der aktuellen Hackordnung am ehesten auf Ferrari, mit denen sich das Papaya-Team bereits in Suzuka einen spannenden Kampf lieferte.

Stella sieht Hackordnung - und lobt Alonso

"Es gibt einige Strecken, wo es so aussieht, als könnten wir mit Ferrari kämpfen", sagt Stella, ordnet in Bezug auf das im Vergleich zu den Roten bessere Qualifying, jedoch schlechtere Rennen in Japan aber auch ein: "Ich glaube, auf den weichen Reifen konnten wir einige unserer momentanen Defizite kaschieren. Mit neuen weichen Reifen hat man viel Grip", so Stella, "damit kann man ein paar Schwächen kompensieren."

Im Rennen auf den harten Reifen habe sich aber schon ein anderes Bild ergeben: "Man verliert pro Runde gut ein Zehntel, nach zehn Runden ist der Reifen also eine Sekunde langsamer. Dann zeigen sich die Schwächen des Autos schon etwas mehr und da haben wir meiner Meinung nach im Vergleich zum Qualifying im Rennen etwas mehr gelitten."

Gute Laune: McLarens Andrea Stella mit Fans in Japan

Gute Laune: McLarens Andrea Stella mit Fans in Japan Zoom

Trotzdem ist Stella zufrieden, denn für ihn hat der Rennausgang in Suzuka ein faires Bild abgegeben: "Wenn man sich das Resultat ansieht, geht es nach Wettbewerbsfähigkeit des Autos. Schade, dass wir mit Oscar (Piastri) durch den Verbremser am Schluss eine Position an Russell verloren haben. Sonst wären wir vor beiden Mercedes gelandet und das ist wie gesagt so ziemlich die Rangordnung."

Aston Martins Fernando Alonso, der in Suzuka auf Rang fünf fuhr, nimmt Stella aus dieser Rechnung bewusst raus und zollt dem Spanier großen Respekt: "Er hat wie so oft einen sehr guten Job gemacht und ist ein bisschen speziell, was das betrifft. Ich denke, er verändert die Leistungsgrenze des Autos etwas. Aber wir sind für uns happy, wieder einmal das Team mit den drittmeisten Punkten zu sein, wodurch wir unseren dritten Platz in der WM stärken. Das ist positiv."

Alles eine Frage des Entwicklungsrennens

Allein: In China erwartet Stella von seinem Team auf Grund der Streckencharakteristik keine Wunderdinge. Der Blick des Italieners geht da schon eher in Richtung Miami - was auch folgenden Hintergrund hat: "Nach Miami, wo wir ein paar neue Entwicklungen bringen, werden wir bessere Informationen haben, wie hoch wir dieses Jahr zielen können", verrät Stella.

Dabei macht sich der Teamchef keine Illusionen: "Ich will nicht glauben, dass Ferrari keine Upgrades bringen wird. Das werden sie natürlich", erklärt Stella mit Blick auf den derzeit auffallend zurückhaltenden Zugang der Scuderia zu dieser Thematik: "Es wird ein Wettrüsten geben und ich denke, ein Ladung Upgrades wird nicht genug sein, denn sie werden auch welche haben."

In Suzuka lag McLaren nur im Qualifying vor Ferrari

In Suzuka lag McLaren nur im Qualifying vor Ferrari Zoom

Was Stella allerdings Mut macht: "Letztes Jahr konnten wir unsere Gegner im Entwicklungsrennen abhängen, wir haben über die Saison mehr Rundenzeit gefunden als unsere Wettbewerber. Das bleibt also unser Ziel. Solange wir sehen, dass das, was wir an die Strecke bringen, sich auszahlt, sind wir zufrieden, weil wir dann innerhalb unserer starken Entwicklungsvorgabe liegen."

Dabei gibt der McLaren-Teamchef zu bedenken: "Wir entwickeln das Auto ohnehin so schnell wie wir können. Natürlich könnte man sagen, dass man die Ressourcen mehr auf die Zukunft und 2025 und 2026 richtet - aber das Team ist in der guten Position, über genug Ressourcen zu verfügen. Ich denke, da haben wir eine gute Balance und das werden wir auch am Saisonende sehen." Wenn Platz drei zu Buche stehen soll - mindestens.

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