McLaren gibt zu: Unklar, ob Chassis so gut ist wie Red Bull

Bei McLaren verwies man in dieser Saison häufig auf das starke Chassis, doch ob es wirklich so stark wie das von Red Bull ist, will man plötzlich doch nicht wissen

(Motorsport-Total.com) - Nicht nur einmal war von McLaren in dieser Saison zu hören, dass man mit einem besseren Motor um die Podestränge mitfahren könnte, weil das Chassis zu den besten in der Formel 1 gehören soll. In der kommenden Saison hat McLaren nun die Chance, seinen Worten Taten folgen zu lassen. Denn durch den Wechsel zu Renault hat man das gleiche Aggregat wie Red Bull im Auto und kann das Chassis dann direkt mit dem Topteam vergleichen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Wie gut das McLaren-Chassis 2017 wirklich ist, bleibt unbeantwortet Zoom

Doch dass man in dieser Saison ein Chassis habe, das auf Augenhöhe mit den Bullen sei, will Geschäftsführer Jonathan Neale nun doch nicht so stehen lassen: "Es gibt keine Möglichkeiten, um das zu wissen", sagt er und relativiert die Aussagen, dass man in den Kurven ein starkes Auto habe und man dies in den Daten sehen könne. "Es wäre zu einfach zu sagen, dass alles in den Kurven vom Chassis und alles auf den Geraden vom Motor kommt", wiegelt er ab.

Denn auf den Geraden beeinflusst auch etwa Luftwiderstand die Performance, während es in den Kurven zum Beispiel auch auf Motoreneigenschaften wie Fahrbarkeit oder Einsetzen des Drehmoments ankommt. "An welchem Punkt in der Kurve profitiert man vom Chassis und wann vom Motor?", fragt Neale zudem. "Ich weiß das nicht. Ich hab viele Ingenieure, die mir sagen, dass sie es wissen - aber sie tun es nicht."

Damir sind etwaige Vergleiche zu Red Bull 2017 hinfällig, für 2018 sollte sich aber ein Vergleich finden lassen. "Wir stellen uns der Herausforderung", sagt der Geschäftsführer und zollt dem Team angesichts des Sieges von Malaysia Respekt. "Sie haben den Erfolg verdient", stellt er klar und freut sich gleich mit: "Für uns war gut zu sehen, dass es ein Renault-Antrieb war. Von daher sind wir optimistisch für das kommende Jahr."


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Teamchef Eric Boullier sprach zuletzt sogar insgeheim schon vom ersten Sieg, doch soweit würde Neale noch nicht gehen. Er wehrt sich gegen konkrete Aussagen, man werde das leisten können, was Red Bull derzeit schafft. "Ich sage nicht, dass wir das schaffen, was Red Bull geschafft hat, aber ich sage, dass wir als Team zuversichtlich sind, weiter nach vorne zu kommen", sagt er. "Aber ob wir auf einem Level wie Red Bull derzeit sein werden, weiß man nicht."