• 19.02.2013 11:54

  • von Christian Sylt & Caroline Reid

McLaren fährt beim Sportwagenbau herbe Verluste ein

Der MP4-12C hat sich bis zum Jahresende 2011 für die Verantwortlichen in Woking nicht gerechnet, jedoch sind die Weichen für die Zukunft gestellt

(Motorsport-Total.com) - Den "Chrompfeil" auf den Formel-1-Strecken dieser Welt kennt jeder Motorsport-Fan, den MP4-12C würden die meisten wohl gerne fahren. McLaren bereitet der Supersportwagen derzeit aber mehr Kopfschmerzen als Fahrfreude. Die Autoproduktion in Woking verursachte im Kalenderjahr 2011 einen Verlust nach Steuern in Höhe von 62,5 Millionen Euro. Grund war eine massive Kostensteigerung von 177 Prozent, die die Entwicklung des 195.000 Euro teuren Luxusspielzeug verursachte.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez, McLaren MP4-12C

Geschäft im Hintergrund: Perez erhält mehr Aufmerksamkeit als der MP4-12C Zoom

Das Auto wird im neuen, mit 58 Millionen Euro aufgebauten McLaren-Produktionszentrum gefertigt, das Großbritanniens Premierminister David Cameron im November 2011 eröffnete. Die ersten Wagen rollten Ende Juli 2012 vom Band. Insgesamt wurden im Jahr der Einweihung 400 MP4-12C verkauft, was einen Umsatz von 79,9 Millionen Euro bedeutete - 7,4 Millionen Euro mehr als 2010. Die Produktion wurde durch den Einstieg neuer Investoren finanziert, der 174 Millionen Euro brachte.

Im August 2011 hatte sich Peter Lim, ein Milliardär aus Singapur, nennenswert in das Wokinger Unternehmen eingekauft und steht seitdem in einer Reihe mit der Beteiligungsgesellschaft Mumtalakat aus Bahrain, dem saudi-arabischen Geschäftsmann Mansour Ojjeh und dem McLaren-Vorsitzenden Ron Dennis. Die Teilhaber haben außerdem weitere 11,6 Millionen Euro in Form eines Darlehn spendiert, was ihre Kapitalbeteiligung auf insgesamt 245,2 Millionen Euro ansteigen ließ.

Nur so war es überhaupt möglich, im Laufe des Jahres 77,2 Millionen Euro in das Straßenauto-Projekt zu stecken und den Personalbestand von 473 auf 792 Angestellte aufzustocken. Im März 2012 schließlich wurde der 12C Spider vorgestellt, eine offene Version des MP4-12C. Im September zog McLaren auf dem Pariser Autosalon mit dem P1 nach Obwohl noch keine technischen Details bekannt sind, soll es sich um ein auf 500 Exemplare begrenzte Flaggschiff zum Preis von etwa 800.000 Euro handeln.


Fotos: McLaren-Technical-Centre in Woking


McLaren hat sich im Laufe des Jahres 2011 außerdem darauf konzentriert, sein Händlernetz von 27 auf dann 36 Partner weltweit auszubauen. Weitere 13 Stützpunkte wurden 2012 gewonnen, als das Unternehmen auf neue Schlüsselmärkte in den USA, Japan, Singapur und in Nahost drängte. Obwohl rein quantitativ verkleinert, plante McLaren 2012 eine Wiederholung des Ergebnisses und Profite in naher Zukunft. Der P1 ist dabei ein wichtiger Faktor und wird wohl noch im Laufe des Jahres in den Verkauf gehen.