McLaren droht beim Honda-Heimspiel ein Debakel

Auf dem schnellen Kurs in Suzuka, der im Besitz von Motorenpartner Honda steht, droht McLaren unterzugehen - Fernando Alonso beschwört den Samurai-Geist

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hätte es die triumphale Heimkehr werden sollen: Doch wenn McLaren-Honda am kommenden Wochenende erstmals seit 1992 auf der hauseigenen Strecke in Suzuka vor den eigenen Fans an den Start geht, droht die große Blamage. Und dazu trägt ironischerweise auch das Layout des Kurses bei, denn die Honda-Strecke verlangt nach einer starken Antriebseinheit, die die Japaner bislang schuldig blieben. McLaren-Honda muss also auf den Taifun oder auf andere ungewöhnliche Umstände hoffen, damit Punkte realistisch sind.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

McLaren-Honda hat diese Saison seine liebe Not mit den schnellen Strecken Zoom

Dazu kommt, dass McLaren droht, mit Jenson Button eine seiner Gallionsfiguren abhanden zu kommen: Gerüchten zufolge könnte der britische Publikumsliebling Jenson Button, der vor allem in Japan viele Fans hat, in Suzuka sein Karriereende verkünden.

Button und Alonso erwarten schwieriges Wochenende

Noch lässt er die Katze aber nicht aus dem Sack und erzählt lieber von den guten Erinnerungen: "Mein Sieg 2011 war einer meiner besten, denn es ist so eine Herausforderung, dort alles richtig hinzubekommen, denn der Kurs ist schmal, hat viele Richtungsänderungen und ist technisch. Es handelt sich also um einen der Siege, auf den ich am meisten stolz bin."

Der Routinier weiß, dass dieses Jahr die Vorzeichen andere sind: "Suzuka ist das Heimrennen von Honda, also wird es ein wichtiges Wochenende für das gesamte Team. Es wird kein einfaches Rennen, da die Strecke schnell und der Topspeed wichtig ist. Wir werden aber unser Allerbestes für die Fans geben."


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Japan

Auch Teamkollege Fernando Alonso erwartet in Suzuka im Vergleich zu Singapur ein harziges Wochenende: "Das Setup ist dort fast das Gegenteil von Singapur, also handelt es sich um eine ganz andere Herausforderung." Der McLaren sei zwar ganz ausbalanciert und gutmütig zu fahren, "aber auf einem Kurs mit so einer hohen Durchschnittsgeschwindigkeit wird es für uns schwierig, unsere Gegner zu schlagen." Alonso, der wie Button ein Fan der japanischen Kultur ist, sieht nur noch ein Rezept: "Wir werden den Samurai-Geist nach Suzuka mitnehmen und geben natürlich nie auf."

Boullier: Wenigstens Zuverlässigkeit muss passen

Dafür gab das Material in Singapur den Geist auf, sonst wäre McLaren in die Punkteränge gefahren. Teamchef Eric Boullier deshalb: "Wir müssen uns nach der Enttäuschung von Singapur auf die Zuverlässigkeit konzentrieren, wenn wir irgendeine Chance haben wollen." Man wolle beim emotionalen Honda-Heimrennen "das Tempo weiter verbessern, und wir hoffen, dass wir unseren Fans, Partnern und Gästen eine gute Show bieten können".

Honda-Motorsportchef Yasuhisa Asai spricht trotz der mäßigen Leistungen im Vorfeld von einem "wunderbaren Gefühl, nach Hause zu kommen und vor unseren Fans zu fahren. Die Fans sind unglaublich leidenschaftlich und loyal, was die Formel 1, Honda und das McLaren-Honda-Team angeht, und wir werden unser Bestes geben".

Ihm ist aber durchaus bewusst, dass das möglicherweise nicht zu einem zufriedenstellen Ergebnis reichen wird: "Wir müssen realistisch sein, dass das Rennen an diesem Wochenende für das Team eine große Herausforderung wird."