Massa Schnellster bei Regen in Jerez

Am zweiten Tag der Jerez-Testwoche kamen gleich 15 Piloten zum Einsatz - Schnellster war Felipe Massa vor Trulli

(Motorsport-Total.com) - Herrschten vorige Woche in Barcelona noch fast ideale Bedingungen, so scheint die zweite große Testsession dieses Winters unter keinem guten Stern zu stehen: Bei Temperaturen bis zu 15 Grad setzten immer wieder Regenschauer ein, sodass die Strecke nie wirklich abtrocknen konnte. Entsprechend sind auch die erzielten Zeiten mit Vorsicht zu genießen.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa fuhr zum zweiten Mal in dieser Testsaison ganz nach vorne

Überraschend ist dennoch, dass mit Felipe Massa (Sauber-Petronas) ausgerechnet ein Michelin-Pilot mit 1:19.150 die schnellste Zeit erzielte. Der Brasilianer absolvierte mit seinem C23 59 Runden und lag am Ende knapp vor Jarno Trulli (Toyota/+ 0,107/56 Runden). Auf Platz drei landete BMW-Williams-Pilot Mark Webber, der schon gestern in Jerez unterwegs gewesen ist, mit einem Rückstand von mehr als einer Sekunde. Positiv fiel aber das Pensum des Australiers auf - 106 Runden drehte sonst niemand.#w1#

Heidfelds erster Testtag fiel buchstäblich ins Wasser

Naturgemäß standen aufgrund der schlechten Bedingungen bei den meisten Teams Reifentests im Vordergrund, die Medien interessierten sich aber vor allem für das Debüt von Nick Heidfeld im aktuellen BMW-Williams. Der Mönchengladbacher verlor auf Webber über zweieinhalb Sekunden und wurde Zehnter, spulte aber 101 Runden ab und machte dabei laut Technikchef Sam Michael einen "großartigen" Job. Wirklich einschätzen kann man seine Performance angesichts des Wetters aber nicht.

Enrique Bernoldi (+ 1,183/48 Runden) sicherte sich im BAR-Honda der vergangenen Saison mit seiner bisher besten Testleistung den beachtlichen vierten Platz, unmittelbar gefolgt von seinem Teamkollegen Takuma Sato (+ 2,551), der mit dem schwarzen Konzeptauto unterwegs war und genau eine Renndistanz absolvierte. Vitantonio Liuzzi (Red Bull/+ 2,693/48 Runden) machte als Sechster bei seiner ersten Formel-1-Fahrt im Regen das vordere halbe Dutzend voll.

Siebenter wurde Ralf Schumacher, der mit seinem Toyota einmal am Ende der Boxengasse mit technischen Problemen stehen blieb und daher insgesamt nur auf 35 Runden kam. Auf die Spitze büßte "Schumi II" 2,921 Sekunden ein. Schnellster Bridgestone-Pilot war Luca Badoer (Ferrari/+ 3,340/63 Runden) auf Position acht, gefolgt von Christian Klien (Red Bull/+ 3,505/48 Runden) und eben Heidfeld in den Top 10. Der zweite Ferrari-Testfahrer, Marc Gené (+ 6,098/38 Runden), belegte Rang 13.

BAR-Nachwuchs: James Rossiter heute noch nicht im Cockpit

Bei BAR-Honda begann heute das Nachwuchsprogramm, welches schon vor einigen Tagen angekündigt wurde. Zum Einsatz kamen vorerst nur der Südafrikaner Alan van der Merwe, der sich als Elfter mit 4,536 Sekunden Rückstand nach nur 32 Runden prächtig aus der Affäre zog, und der Brite Adam Carroll, der den 4,428 Kilometer langen Kurs 26 Mal umrundete und als Letzter mehr als fünf Sekunden auf van der Merwe einbüßte - allerdings bei unterschiedlichen Streckenverhältnissen.

Blicken ließ sich auch das Jordan-Team - zunächst noch mit den alten Cosworth-Motoren im Heck -, welches Christijan Albers (12./+ 5,300/62 Runden) und Robert Doornbos (14./+ 6,181/74 Runden) nach Spanien schickte. Albers hinterließ einen guten Eindruck und meldete seine Ambitionen auf ein Stammcockpit für 2005 ein. Aufgefallen sind uns an den gelben Boliden aber vor allem die äußerst unkonventionell aussehenden neuen Heckflügel nach 2005er-Reglement.