Massa: "Bin nicht die Nummer zwei"

Felipe Massa hat vor dem Ungarn-Rennen klargestellt, dass er bei Ferrari nicht die Nummer zwei ist - In diesem Falle würde der Brasilianer seine Karriere beenden

(Motorsport-Total.com) - In Hockenheim war es offensichtlich, dass Felipe Massa in dieser Saison nur die zweite Geige bei Ferrari hinter Fernando Alonso spielt. Trotzdem stellt der Brasilianer klar, dass er nicht die Nummer zwei ist. Auch auf dem Hungaroring wurde Massa über die Vorkommnisse in Deutschland befragt. Dabei stellte er klar, dass er sich nur der speziellen Situation gefügt hat.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa will nicht die Nummer zwei hinter Fernando Alonso sein

"Zu dem Zeitpunkt, an dem ich sage, dass ich die Nummer zwei bin, höre ich mit dem Rennfahren auf", stellt Massa klar. Auf die Frage, wie er sich verhalten wird, sollte die gleiche Situation auch in Ungarn auftreten, antwortet er: "Ich werde gewinnen." Ob das auch der Fall sein wird, werden wir am Sonntag erleben, oder auch nicht. In den Tagen seit Hockenheim gab es auch innerhalb der Ferrari-Mannschaft einige Diskussionen.#w1#

"Ich habe mit jedem im Team gesprochen. Ich bin hier um zu gewinnen. Das ist der eigentliche Punkt", so Massa. "Wenn ich in der Position bin zu gewinnen, müssen wir es bis zum Ende durchziehen und um den Sieg kämpfen. Ich bin ein Profi. Ich arbeite für das Team und jeder muss meinen Standpunkt verstehen."

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug ist der Meinung, dass sich eine klare Teamhierarchie negativ auf die Motivation auswirkt. "Wenn man sagt: 'Du bist die Nummer zwei' ... das ist ein komplexes Thema. Wenn die Fahrer nicht komplett motiviert sind, wird man nichts erreichen. Das muss man immer bedenken."

Auch in jüngerer Vergangenheit wurde bei Ferrari Stallorder angewandt. Beide Male war Massa involviert. In Brasilien 2007 überließ er Kimi Räikkönen den Sieg, damit der Finne den WM-Titel feiern konnte. Ein Jahr später revanchierte sich der heutige Rallye-Pilot und überließ in Schanghai dem Brasilianer seinen Platz, damit dieser seine WM-Chance wahren konnte.

Felipe Massa, Stefano Domenicali (Teamchef)

Felipe Massa und Stefano Domenicali hatten sich einiges zu sagen Zoom

"Ich arbeite für das Team. Jeder weiß wie wichtig es ist für das Team zu arbeiten", sagt Massa. "Man erinnert sich an 2007 und 2008. Ich muss jetzt nicht alle Punkte ansprechen. Wenn das Team die Möglichkeit hat, die WM zu gewinnen, will ich natürlich das Beste für das Team." Darauf angesprochen, ob die Vorfälle in Hockenheim seinen Stand bei Ferrari ramponiert haben, bekräftigt Massa: "Es hat mich nur noch stärker gemacht."

Den Hungaroring könnte man als Schicksalsstrecke für den Vizeweltmeister von 2008 bezeichnen. "2007 hatte ich ein sehr schlechtes Wochenende. Ich habe mich weit hinten qualifiziert und musste mich durchs Feld kämpfen. Ein Jahr später hatte ich eines der besten Rennen meiner Karriere. Ich ging von Startplatz drei schon in der ersten Kurve in Führung. Dann habe ich das Rennen sicher kontrolliert bis drei Runden vor dem Ziel mein Motor platzte", erinnert sich Massa.

Im vergangenen Jahr passierte dann der schreckliche Unfall im Qualifying. Eine Feder traf den Brasilianer am Helm, was zu einem harten Einschlag in die Reifenstapel führte. "Das war das Unglaublichste, das mir je in meinem Leben passiert ist. Ich freue mich aber auf das Rennen, denn ich mag die Strecke sehr. Ich glaube wir sind konkurrenzfähig, denn Bridgestone liefert die Mischungen, die am besten zu unserem Auto passen." In jedem Fall werden viele Augen auf Massa und Ferrari gerichtet sein.