• 31.08.2012 16:53

  • von Dominik Sharaf

Marussia: Upgrades blieben in der Garage

Team-Geschäftsführer Graeme Lowdon glaubt nicht daran, dass Marussia den Abstand auf das Mittelfeld ohne KERS entscheidend verkürzen kann

(Motorsport-Total.com) - Die Topteams trifft fehlende Testzeit hart, die Mannschaften aus der zweiten Reihe noch härter: Wenn es wie in Spa-Francorchamps im Freien Training wie aus Eimern schüttet, geht Zeit abhanden, um den Entwicklungsrückstand auf die Konkurrenz zu verkürzen. "Es ist enorm frustrierend, für jeden. Besonders natürlich für die Fans, die dieses Wetter aushalten müssen und nichts zu sehen bekommen", sagt Graeme Lowdon bei 'Sky Sports F1' und stand wie so viele Kollegen buchstäblich im Regen.

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Eine Rolle rückwärts: Die neuen Teile baute Marussia wieder ab Zoom

Denn der Marussia-Teamgeschäftsführer bekam keinen Eindruck davon, was die Entwicklungen der Sommerpause tatsächlich leisten: "Wir haben einige Aerodynamik-Upgrades am Auto. Was man da will, sind trockene Bedingungen, um auf einer beständigen Strecke Messungen durchführen zu können. Die gibt es nicht, wenn es nass ist", klagt der Brite, der vorsichtshalber lieber ganz auf die neuen Teile verzichtet. "Wir haben am Morgen entschieden, einige Upgrades wieder zu entfernen."

Die Unfallgefahr war für das chronisch klamme Marussia-Team zu groß: "Wir hätten nichts herausgefunden. Alles, was wir getan hätten, wäre gewesen, sie zu riskieren", erklärt Lowdon, der sich abgeklärt gibt: "Aber so ist die Formel 1. Eine Geduldsprüfung genau wie eine in Sachen Geschwindigkeit." Mit den Fortschritten an den Autos von Timo Glock und Charles Pic zeigt er sich über das Jahr 2012 gesehen aber zufrieden: "Wir haben das Auto permanent weiterentwickelt."

Jedoch besteht bei der britisch-russischen Truppe genau wie bei Schlusslicht HRT weiterhin das Manko, nicht über ein Energie-Rückgewinnungssystem zu verfügen. Der Rückstand auf die Autos sei mittlerweile auf diese "KERS-Distanz" geschrumpft, meint Lowdon. "Hätten wir es, wären wir mindestens im Renntrimm weiter vorne", glaubt der Marussia-Verantwortliche, bedauert aber: "Unser Fokus lag bisher fast nur auf der Aerodynamik und dabei wird es bleiben."