• 18.02.2008 09:22

  • von Roman Wittemeier

Marc Gené sieht Renault als Überraschung

Ferrari-Testpilot Marc Gené rechnet in der kommenden Saison mit einer starken Rückkehr seines Landsmannnes Fernando Alonso

(Motorsport-Total.com) - Marc Gené hat als Testfahrer bei Ferrari einen tiefen Einblick in die Leistungsfähigkeit des Weltmeister-Teams. Entsprechend entspannt blickt der Spanier auf die kommende Formel-1-Saison, denn die Testzeiten von Ferrari waren bislang beeindruckend. Das Team habe sich trotz der prominenten Abgänge im vergangenen Jahr sofort stabilisiert, sagte Gené der spanischen Zeitung 'Marca': "Die Wahrheit ist, dass natürlich nach dem Titelgewinn die Stimmung sehr gut ist."

Titel-Bild zur News: Ferrari

Marc Gené bekommt kaum Tests bei Ferrari, fährt aber 2008 in der LMS für Peugeot

"Es gab schon große Unsicherheiten nach den Abgängen von Michael Schumacher und Ross Brawn, aber jetzt sind alle beruhigt", so der 33-Jährige, der aufgrund von Testbeschränkungen bei Ferrari kaum noch ins Auto steigen darf. "Meine Arbeit beschränkt sich fast ausschließlich auf Aerodynamiktests und verschiedenen Aufgaben im Simulator. Während man sich zum Beispiel McLaren voll auf die Computersimulationen verlässt, holen wir wenigstens noch ab und zu reale Daten."#w1#

Der neue Ferrari F2008 soll in der kommenden Saison dort fortfahren, wo man mit dem vorherigen Auto aufgehört hatte: an der Formel-1-Spitze. Gené tut sich allerdings mit der Einschätzung der aktuellen Kräfteverhältnisse schwer: "Ich glaube, wir werden ein gutes Auto haben, aber wir wissen eben nicht, wie gut die anderen Teams sind. Wir können auf jeden Fall nach dem Titelgewinn deutlich lockerer ans Werk gehen, denn 2007 standen wir schon sehr unter Druck."

Renault als "Wolf im Schafspelz"

Während viele Fans in diesem Jahr einen erneuten Zweikampf zwischen Ferrari und McLaren-Mercedes kommen sehen, macht der Spanier einen anderen Hauptgegner aus: "Wir werden sehen, was passiert, wenn Fernando Alonso mit seinem neuen Renault in Australien auftaucht. Sie waren zwar bei den Tests nicht ganz weit vorne, aber sie wussten im vergangenen Jahr sehr frühzeitig, dass sie ein paar Macken im Auto haben und hatten so genug Zeit, diese Fehler für 2008 abzustellen."

Gené geht davon aus, dass man bei den zurückliegenden Testfahrten in Barcelona und Jerez nicht die wahre Stärke des Renault-Teams gesehen habe. Alonso hatte zwar im Januar mit dem neuen R28 eine Tagesbestzeit in Valencia eingefahren, allerdings war dort Williams-Testfahrer Nico Hülkenberg sein einziger Gegner gewesen. Gené schätzt: "Vielleicht erleben wir bei Renault den Wolf im Schafspelz und Fernando kommt zurück und fährt ganz vorne mit."