• 04.07.2014 08:46

  • von Ruben Zimmermann & Dominik Sharaf

Mansell über Talente: "Man braucht unheimlich viel Geld"

Nigel Mansell ist sich sicher, dass Nachwuchsfahrer ohne einen großen Geldbeutel oder die nötige Unterstützung durch einen Sponsor kaum eine Chance haben

(Motorsport-Total.com) - Nigel Mansell findet es schade, dass junge Fahrer heutzutage ohne das nötige Kleingeld kaum Chancen auf ein Formel-1-Cockpit haben. Der Weltmeister von 1992 ist der Meinung, dass die Nachwuchspiloten außerdem extrem unter Druck stehen, da sie sofort Leistung bringen müssen oder andernfalls direkt wieder ausgetauscht werden.

Titel-Bild zur News: Nigel Mansell

Nigel Mansell glaubt, dass die jungen Fahrer unter einem extrem hohen Druck stehen Zoom

"Es gibt viele Fahrer, die gern in die Formel 1 wollen. Um dies zu schaffen, braucht man entweder die Unterstützung eines Herstellers oder unglaublich viel Geld", erklärt Mansell und ergänzt: "Wenn man tatsächlich eine Chance bekommst, dann muss man ins Auto steigen und sofort Leistung und Ergebnisse bringen. Es ist wirklich eine mächtig große Aufgabe, aber es ist nicht unmöglich."

Ein Mechanismus, dem 2010 beispielsweise Nico Hülkenberg zum Opfer fiel. Der Deutsche wurde von Williams nach nur einer Saison wieder vor die Tür gesetzt und durch den zahlungskräftigeren Pastor Maldonado ausgetauscht. Erst nach einem Jahr Pause fand Hülkenberg bei Force India wieder ein Cockpit.

Nico Hülkenberg und Willi Weber

2010 wurde Nico Hülkenberg von Williams nach nur einer Saison wieder ausgetauscht Zoom

Gerade deshalb erklärt Mansell: "Man muss die sich bietenden Chancen nutzen - zum Beispiel im Regen, wenn das Auto gut bei Nässe geht. Regen ist ein herrlicher Faktor, um die Stärken und Schwächen der Autos zu relativieren. 50 PS mehr bringen dir im Regen nicht viel."

Dass man es auf der anderen Seite mit der nötigen Unterstützung eines Sponsors sehr weit bringen kann, beweist aktuell die Karriere von Daniel Ricciardo. 2011 brachte Red Bull den Australier zunächst bei HRT unter, in den zwei folgenden Jahren ging er dann für Toro Rosso an den Start. Seit dieser Saison ist Ricciardo für das große Red-Bull-Team unterwegs und ist dort regelmäßig schneller als Weltmeister Sebastian Vettel.

Daher ist sich Mansell sicher, dass auch andere junge Piloten von diesem Schema profitieren könnten: "Für japanische Talente ist die Rückkehr von Honda in die Formel 1 eine gute Nachricht. Ich bin sicher, dass irgendwann ein Fahrer aus einem Honda-Programm in einem Auto sitzen wird." Ab der Saison 2015 wird Honda McLaren mit Motoren beliefern.