• 01.11.2012 14:58

  • von Dieter Rencken

Maldonado zuversichtlich: "Verstehen Auto jetzt besser"

Williams-Pilot Pastor Maldonado erklärt, warum es in Abu Dhabi besser laufen sollte, was die größte Herausforderung ist und wieso das Qualifying entscheidend sein wird

(Motorsport-Total.com) - Bei den letzten Rennen ist das Williams-Team etwas zurückgefallen. Das ist darauf zurückzuführen, dass einige Teams mit dem Coanda-Auspuff große Fortschritte bei der Traktion erzielt haben und Williams Schwierigkeiten hatte, die Updates zum Arbeiten zu bringen. In seiner Medienrunde am Donnerstag in Abu Dhabi erklärt Pastor Maldonado, warum es schon auf dem Yas-Marina-Circuit besser laufen soll, was die größte Herausforderung auf diesem Kurs ist und wieso das Qualifying von besonderer Bedeutung sein wird.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Maldonado blickt mit großer Zuversicht auf das Wochenende in Abu Dhabi Zoom

Frage: "Pastor, in Indien hattet ihr ein gutes Renntempo. Bestätigt das, dass ihr auf dem richtigen Weg seid?"
Pastor Maldonado: "Das Rennen war ziemlich gut, das Tempo war konkurrenzfähig. Nur der Zwischenfall mit Kamui verursachte einen Reifenschaden bei mir. Das Auto war trotz Einstoppstrategie sehr konstant. Ich hoffe, dass wir hier genauer Bescheid wissen, wie wir beginnen sollen - daher sollte auch das Tempo viel besser als zuletzt sein. Ich hoffe wirklich, dass ich noch konkurrenzfähiger als beim letzten Rennen sein werde. Wir verstehen das Auto jetzt besser. Wir alle - das Team, die Ingenieure, auch ich selbst. Es sieht für uns für dieses Rennen viel besser aus als beim letzten Rennen."

"Es sieht für uns für dieses Rennen viel besser aus als beim letzten Rennen." Pastor Maldonado

Frage: "Das Auto läuft oft auf den langsamen Strecken sehr gut - Singapur, Monaco zum Beispiel. Gibt euch das Zuversicht, denn auch hier gibt es viele langsame Kurven?"
Maldonado: "Ja, wir werden sehen. Seit einige Teams den Coanda-Auspuff benutzen, haben sie eine viel bessere Traktion als wir, aber selbst in Singapur haben wir gesehen, dass die Performance unseres Autos in langsamen Kurven gut ist. Wir werden es herausfinden. In der Formel 1 weiß man heutzutage nie - es ist schwer zu sagen. Wir hoffen, dass wir konkurrenzfähig sind und in die Top 10 kommen. Speziell im Rennen ist es glaube ich möglich, unter die Top-6 zu kommen, wenn man von der Performance ausgeht, die wir beim letzten Rennen gezeigt haben und in Betracht zieht, was uns für diese Strecke zur Verfügung steht."

Frage: "Was haben die Ingenieure in Indien herausgefunden?"
Maldonado: "Wir hatten ein paar Probleme mit ein paar aerodynamischen Komponenten an unserem Auto. Wir versuchen, die beste Kombination zu finden. Es war nicht leicht, diese Probleme zu lösen. Wir hatten aber in Indien die beste Aerodynamikkombination an unserem Auto, und es hat viel besser funktioniert. Wenn wir mit dem Paket des vergangenen Rennens beginnen, dann können wir uns im Laufe des Wochenendes besser weiterentwickeln. Es sieht an diesem Wochenende also viel besser für uns aus."


Fotos: Williams, Großer Preis von Abu Dhabi


Frage: "Einige Charakteristika dieser Strecke sind ähnlich wie in Monaco. Monaco ist eine deiner Lieblingsstrecken. Hast du auch hier ein gutes Gefühl?"
Maldonado: "Ja, ich mag diese Strecke, denn das Bremsen zählt zu meinen Stärken. Das Auto ist in diesem Bereich über das gesamte Jahr hinweg schon sehr gut. Wir müssen alles hinkriegen, was nicht leicht ist. Das Freie Training findet nicht zur gleichen Zeit wie das Rennen statt - das macht es etwas verwirrend. Wir müssen vorhersagen, was beim Rennen passieren wird - vor allem, weil diese Strecke sich im Verlauf des Wochenendes stark verändert. Die Daten für das Rennen sind daher nicht hundertprozentig repräsentativ, aber das ist für alle gleich. Wir müssen versuchen, der Realität so nahe wie möglich zu kommen."

"Das Freie Training findet nicht zur gleichen Zeit wie das Rennen statt - das macht es etwas verwirrend." Pastor Maldonado

Frage: "Es ist schwierig, wenn es immer kühler wird ..."
Maldonado: "Exakt. Man beginnt bei heißen Bedingungen, was die Luft- und sogar die Asphalttemperatur angeht. Dann sinkt beides extrem. Es ist schwer vorherzusagen, wie sich die Reifen verhalten werden - vor allem dieses Jahr, denn die Reifen sind schwer zu verstehen."

Frage: "Das sollte aber eine der Stärken des Teams sein, denn auch in Singapur gab es ein paar Trainings untertags, das Rennen fand aber bei Nacht statt."
Maldonado: "Ja und nein. In Singapur war das Wetter stabiler. Hier gibt es sogar in der Nacht drastische Temperaturschwankungen, vor allem beim Asphalt, denn die Luftfeuchtigkeit ist hier anders als in Singapur. Das Problem ist, dass sich die Strecke durch den Reifengummi deutlich verbessern wird. Außerdem gibt es neue Randsteine. Wir müssen schauen, inwiefern man sie nützen kann. Am kniffligsten wird, herauszufinden, was im Rennen passieren wird - welche Strategie man wählt, mit welchen Reifen man beginnt, ob man einen Stopp macht, was hier nicht leicht ist, oder zwei oder drei."

Frage: "Glaubst du, dass hier die Rennstrategie offen ist, oder wird das Qualifying so wichtig sein wie in Indien?"
Maldonado: "Ja, hier ist es sehr schwierig zu überholen. Das haben wir bereits in der Vergangenheit gesehen. Das Qualifying wird hier also entscheidend sein. Da muss alles passen, und man muss das Maximum herausholen. Das Rennen wird dann einfacher - man kann mit der Strategie spielen."