Lotus möchte Räikkönens Vertrag verlängern

Teamchef Eric Boullier hat über das Thema Vertragsverlängerung bereits mit Kimi Räikkönen gesprochen und macht sich über finanzielle Aspekte keine Sorgen

(Motorsport-Total.com) - Das Lotus-Team liegt nach drei Rennen der Formel-1-Saison 2013 an dritter Stelle der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft, von den bisher erzielten 60 Punkten gehen aber mehr als 80 Prozent auf das Konto von Kimi Räikkönen. Kein Wunder also, dass der britische Rennstall den "Iceman", dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, unbedingt halten möchte.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Wenn es nach Eric Boullier geht, wird der Vertrag mit Kimi Räikkönen verlängert Zoom

Durch seine starken Leistungen (einschließlich zweier Siege in den letzten sechs Grands Prix) steht Räikkönen jedoch auch bei anderen Teams hoch im Kurs. Red Bull etwa flirtet neuerdings recht öffentlich mit ihm, parallel zu Gerüchten, wonach Mark Webber ab 2014 zu Porsche in die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) wechseln könnte. Aber Lotus macht sich keine Sorgen, dass Räikkönen abwandern könnte, obwohl das Team finanziell alles andere als auf Rosen gebettet ist.

"Kimi fährt nicht des Geldes wegen", so Teamchef Eric Boullier gegenüber der 'Bild'-Zeitung. "Für ihn ist sehr wichtig, dass er sich zu Hause fühlt, dass er die Freiheit hat, so zu sein, wie er ist. Und da sehe ich wirklich keinen Grund, warum er uns verlassen sollte. Ich weiß nicht, ob andere Teams ihn auch so gut behandeln würden wie wir. Wir haben schon mit Kimi über eine Vertragsverlängerung gesprochen und er klang ganz glücklich. Leisten können wir uns Kimi auf jeden Fall. Wir haben mehr Geld als letztes Jahr."

Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' soll Räikkönen 2012 dank der unerwartet satten Punkteausbeute und wegen seines stark prämienorientierten Vertrags ein Gehalt jenseits von 15 Millionen Euro zugestanden sein. Vor Beginn der Wintertestfahrten kam es dann angeblich zur Situation, dass der 33-Jährige wegen ausstehender Zahlungen nicht zu einer geplanten Sitzanpassung nach Enstone kommen wollte - was durch eine nachträgliche Überweisung erst in letzter Minute verhindert werden konnte.

Andererseits hat Räikkönen in seinen drei Ferrari-Jahren inklusive Abfindung kolportierte 70 Millionen Euro verdient, sodass der finanzielle Aspekt für ihn nicht mehr zwingend im Mittelpunkt stehen muss. Übrigens ist er nicht der einzige Lotus-Mitarbeiter, um den sich die Konkurrenz bemüht - Technikchef James Allison wurde vor Saisonbeginn ebenfalls heiß umworben, von Mercedes und McLaren.


Fotos: Kimi Räikkönen, Großer Preis von Malaysia, Freitag


Doch Boullier ist optimistisch, seine Leute halten zu können: "Geld spielt zwar eine wichtige Rolle, aber Lotus ist vielleicht das beste Rennteam überhaupt", argumentiert er. "Viele unsere Leute werden abgeworben, weil sie bei Mercedes oder Red Bull das Doppelte verdienen, und viele kommen nach einem halben Jahr wieder zurück - weil wir den richtigen Geist haben. Es ist cool, für uns zu arbeiten. Wir müssen anders sein. Das ist mein Vorteil."

"Ich will keine politischen Spielchen im Team haben. Einige Leute hier in der Formel 1 haben den Boden unter den Füßen verloren, weil sie ein so großes Ego bekommen haben. Das ist bei uns anders", sagt Boullier.