• 20.01.2011 19:49

  • von Roman Wittemeier

Lotus: Der Speed muss von der Aerodynamik kommen

Lotus-Sportdirektor Dieter Gass warnt vor zu hohen Zielen und schraubt die Erwartungen herunter: "Müssen die Reifen schnell verstehen lernen"

(Motorsport-Total.com) - Im Kampf Lotus gegen Lotus, der am kommenden Montag wohl vor Gericht ein neues Kapitel bekommt, sollen sich die beiden Parteien sportlich auf Augenhöhe begegnen. So wünscht es sich jedenfalls Teamchef Tony Fernandes. Sein "Team Lotus" soll spätestens zum Ende der Saison dem Team Lotus-Renault (früherer Renault-Werksrennstall) das Leben schwer machen. Die Erwartungen an die Malaysier um Technikchef Mike Gascoyne sind hoch.

Titel-Bild zur News: Dieter Gass (Chefingenieur)

Dieter Gass erwartet von Renault-Motor und Red-Bull-Getriebe Zuverlässigkeit

"Wir sollten im Zuge der Partnerschaften mit Renault und Red Bull bezüglich der Zuverlässigkeit einen großen Fortschritt machen", sagt Lotus-Sportdirektor Dieter Gass. Die Mannschaft sattelt zur neuen Saison auf französische Triebwerke und Getriebe aus dem Hause der Weltmeister um - eine bewährte Kombination. "Aber bezüglich Speed wird uns das nicht viel bringen. Die Leistung muss in anderen Bereichen generiert werden", erklärt der Deutsche.

"Wir müssen auf Grundlage der neuen Regeln ein gutes Aerodynamikpaket entwerfen. Außerdem müssen wir die neuen Reifen schnell verstehen lernen und die entsprechenden Anpassungen vornehmen. Wenn wir das hinbekommen, dann können wir auch bessere Leistungen bieten", sagt der frühere Toyota-Mann. Mit den neuen Partnerschaften werden große Hoffnungen verbunden, auch die Zielvorgaben ändern sich.

"Ich bin froh, dass wir all unsere Ziele 2010 erreichen konnten, blicke nun aber nur noch auf 2011. Wir wollten das schnellste der neuen Teams sein, aber das wurde nach einer gewissen Zeit etwas langweilig", blickt Gass zurück. "Wir mussten in diesem Dreikampf einfach vorne sein. Alles andere wäre eine herbe Enttäuschung gewesen."

"Es kommen spannende Zeiten auf uns zu. Zwar sind wir noch ein gutes Stück vom Titelgewinn entfernt, aber trotzdem muss man ein solches Ziel immer im Hinterkopf behalten", sagt der Deutsche. "Wenn wir es nun schaffen, die bisher vor uns liegenden Teams anzugreifen, dann ist das eine stolze Leistung. Realistisch gesehen sollten wir glücklich sein, wenn wir das schaffen. Wenn wir dann auch noch gute Entscheidungen treffen, dann könnten manchmal ordentlich viele Punkte für uns möglich sein."