• 05.07.2004 17:55

  • von Fabian Hust

London-Grand-Prix: Ein unrealistischer Traum?

Während Londons Bürgermeister von einem Formel-1-Rennen in London begeistert wäre, sieht ein Experte schwarz

(Motorsport-Total.com) - Je attraktiver ein Rennen, desto besser für die Formel 1. Die Rennen können noch so spannend sein, die Umgebung und das Flair eines Grand Prixs ist von extremer Wichtigkeit und ist somit nicht zu unterschätzen. Nicht umsonst ist der Große Preis von Monaco in Monte Carlo das Highlight jeder Formel-1-Saison. Das weiß natürlich auch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, der gerade mit den Behörden von New York über einen zweiten Lauf in den USA verhandelt.

Titel-Bild zur News: Bus in London

Die Formel 1 in London, das ist nach Bernie Ecclestones Geschmack...

Am Dienstag veranstaltet die Formel 1 mitten in London einen Demo-Tag, an dem acht Teams mit jeweils einem Auto teilnehmen. Bis zu 200.000 Zuschauer erwartet der Veranstalter, denen Geschmack auf das unmittelbar bevorstehende Grand-Prix-Wochenende in Silverstone gemacht werden soll.#w1#

Unterdessen träumt der Bürgermeister von London, Ken Livingstone, von einem Formel-1-Rennen in der Hauptstadt Großbritanniens: "Wir müssten über die Routen und Kosten verhandeln, aber ich unterstütze definitiv einen Grand Prix in London", so Livingstone gegenüber dem 'Evening Standard'.

Der Bürgermeister der Millionenmetropole glaubt, dass sich ein Formel-1-Rennen mitten durch seine Stadt finanziell sehr lohnen würde: "Der Grand Prix ist schon ein phänomenales globales Spektakel, das von rund 400 Millionen Menschen weltweit verfolgt wird. Das ist auf jeden Fall ein großes Geschäft und die Wirtschaft und die Tourismusindustrie Londons würden davon bedeutend profitieren."

Gleichzeitig stellt der Brite erste Bedingungen: "Jede neue Veranstaltung benötigt normalerweise drei oder vier Jahre, bevor sie ihr eigenes Leben entwickelt, aber mit einer langfristigen Vereinbarung denke ich, dass es großartig laufen würde. Wenn wir die beste Stadt in der Welt sein möchten, dann müssen wir in der Lage sein, die besten Veranstaltungen durchzuführen und ein London-Grand-Prix würde eine der besten sein."

Diese Idee klingt gut, ist nach Einschätzung von Harvey Goldsmith, der die morgige Veranstaltung durchführt, jedoch kaum machbar: "Es gibt eine Gruppe von Bürokraten in London, die grundsätzlich nichts geschehen machen möchten - niemals. Diese Menschen verbringen ihr ganzes Leben damit, tausende von Gründen zu finden, warum ein Konzert im Hyde Park, eine Zeremonie mit dem olympischen Feuer oder ein Konzert auf dem Trafalgar Square nicht stattfinden kann."

Livingstone befürchtet, dass die pulsierende Metropole sich ihre eigenen Probleme schaffen würde: "Man müsste einen Kurs finden, der sicher und interessant ist sowie eine gute Sicht bietet. Und dies ist eine sehr lebhafte, überfüllte Stadt. Es wäre also nicht einfach, mit den Behinderungen umzugehen."