• 01.06.2010 15:38

Liuzzi: "Kanada ist immer ein verrücktes Rennen"

Force-India-Pilot Vitantonio Liuzzi im Interview über den Grand Prix in der Türkei, die Fortschritte seines Teams und die Aussichten für Montréal

(Motorsport-Total.com) - Für Vitantonio Liuzzi hielt der Große Preis am Bosporus einmal mehr eine Enttäuschung bereit. Der italienische Rennfahrer hatte sich nach dem Monaco-Rennen große Hoffnungen auf Besserung gemacht, konnte vor den Toren Istanbuls aber nicht an seine Form aus den Überseerennen anknüpfen. Im Interview spricht der 28-Jährige über seine anhaltenden Schwierigkeiten und gibt Auskunft über seine Sicht der Dinge zum unmittelbar bevorstehenden Grand Prix von Kanada.

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi

Vitantonio Liuzzi macht Fortschritte aus, ist aber noch nicht vollkommen zufrieden

Frage: "Vitantonio, du hattest ein frustrierendes Wochenende in der Türkei. Wie ist es beim siebten Saisonrennen für dich gelaufen?"
Vitantonio Liuzzi: "Ich habe versucht, zu Beginn des Rennens etwas Druck zu machen, doch wir konnten unsere Geschwindigkeit nur schwer hoch halten. Ich hatte einen guten Start, doch dann drückte mich Hülkenberg in der zweiten Kurve in den Dreck, wobei ich einige Positionen einbüßte. Anschließend hatten wir ein ordentliches Rennen und die Geschwindigkeit war so, wie wir sie erwartet hatten."#w1#

"Ich beendete den Grand Prix auf Rang 13. Das ist kein schlechtes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass ich vorn Startplatz 18 kam. Das ist aber sicherlich nicht die Region, in der wir uns befinden sollten. In den ersten drei bis vier Rennen hatten wir die nötige Geschwindigkeit und kamen auch in die Punkte. Das hatten wir auch verdient. Jetzt haben wir dagegen deutlich mehr zu kämpfen."

Frage: "Was genau ist das Problem, mit dem du dich aktuell herumschlagen musst?"
Liuzzi: "Im Prinzip hatten wir in der Türkei die gleichen Schwierigkeiten, wie schon in Barcelona - wir hatten keinen Grip. Wir können die Hinterreifen einfach nicht richtig belasten. Es fühlt sich für mich so an, als ob meine Pneus kalt wären."

"Wir hatten in der Türkei die gleichen Schwierigkeiten, wie schon in Barcelona." Vitantonio Liuzzi

"Nach Monaco waren wir eigentlich etwas optimistischer, denn auch wenn das Problem nicht komplett gelöst werden konnte, so hatten wir doch einen Weg gefunden, wie man es umgehen kann. Istanbul ist aber eine normale Rennstrecke mit vielen schnellen Abschnitten, einigen mittleren Passagen und ein paar langsamen Ecken. Du musst also einen guten Kompromiss finden. Prompt hatten wir zu kämpfen - wie in Barcelona."


Fotos: Vitantonio Liuzzi, Großer Preis der Türkei


Der neue Heckflügel macht sich bezahlt

Frage: "Was denkst du über den Grand Prix von Kanada?"
Liuzzi: "Genau wie Monaco, so ist auch Kanada immer ein sehr verrücktes Rennen. 2006 hatte ich dort einen sehr schwierigen Auftritt, doch schon ein Jahr darauf fuhr ich auf Rang vier."

"Ich lag hinter Kubica, als er verunfallte. Ich raste in die Trümmerteile und später brach meine Aufhängung. Wenige Runden vor Schluss landete ich in der Mauer. Im Augenblick will ich aber keine weiteren Vorhersagen anstellen, denn vor unserer Abreise haben wir noch einiges an Arbeit vor uns."

"Im Augenblick will ich keine weiteren Vorhersagen anstellen." Vitantonio Liuzzi

Frage: "Magst du den Circuit Gilles Villeneuve? Gefällt dir diese Strecke?"
Liuzzi: "Insgesamt fahre ich gerne dort und bin auf diesem Kurs auch immer schnell unterwegs. Die Rennen in Kanada sind stets sehr aufregend."

"Hoffentlich haben die Veranstalter das Problem mit dem Asphalt gelöst - beim letzten Mal brach ja die Strecke auf. Wenn sich das Auto prima verhält, dann sollten wir gut in Form sein. In Montréal war ich schließlich schon immer schnell."

Frage: "Topspeed ist in Kanada das A und O. Wird dein Auto schnell sein?"
Liuzzi: "In Bezug auf den neuen Heckflügel haben wir in der Fabrik richtig gute Arbeit geleistet, denn dieses Bauteil scheint sehr gut zu funktionieren. Ich hatte den Flügel in Istanbul im Einsatz, Adrian hat hingegen darauf verzichtet."

"In Bezug auf den neuen Heckflügel haben wir in der Fabrik richtig gute Arbeit geleistet." Vitantonio Liuzzi

"Dieses Teil scheint sehr effektiv zu sein und war mir im Rennen definitiv eine Hilfe in Bezug auf den Topspeed. Wir sind recht zuversichtlich, dass das in Montréal eine große Rolle spielen wird. Aus meiner Sicht wird es ungeheuer wichtig sein, Grip zu finden - vor allem im Hinblick auf die vielen langsamen Kurven."

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