• 25.05.2008 10:08

  • von Fabian Hust

Lauda: "Monte Carlo ist zeitgemäßer denn je"

Der Österreicher über die Faszination Monte Carlo und warum er Diskussionen über die angeblich zu gefährliche Rennstrecke als überflüssig erachtet

(Motorsport-Total.com) - Wenn die Formel 1 nach Monte Carlo kommt, gibt es Jahr für Jahr dieselben Diskussionen. Man philosophiert darüber, ob der Leitplanken-Kanal von Monaco noch zeitgemäß ist, oder ob die "Königsklasse des Motorsports" trotz aller Tradition diesen Kurs in Zukunft nicht mehr in den Kalender aufnehmen sollte.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda und Gerhard Berger

Niki Lauda erachtet die Kritik an der Sicherheit Monte Carlos für übertrieben

Kritiker fühlen sich bestätigt, wenn wie am Donnerstag ein Gullydeckel aus der Verankerung gerissen wird, oder wenn wie am Samstag David Coulthard am Ende des Tunnels die Kontrolle über sein Auto verliert und von Glück sagen kann, dass er in den Notausgang rutschte und nicht auf die sich links davon befindliche Barriere.#w1#

Auch an dem Drumherum des Klassikers im Fürstentum scheiden sich die Geister, nicht jeder ist eben ein Fan des Party-Lebens. Auch wenn Niki Lauda früher ebenfalls kein großer Befürworter davon war, darf sich seiner Meinung nach niemand darüber beschweren.

"Die, die hier die großen Feste schmeißen, zahlen schließlich auch die Gehälter der Rennfahrer." Niki Lauda

"Die, die hier die großen Feste schmeißen, zahlen schließlich auch die Gehälter der Rennfahrer", so der Österreicher im Interview mit der 'Kleinen Zeitung', der gleichzeitig jedoch zugibt, dass solche Termine ablenken und deswegen bei den meisten Piloten unbeliebt sind. Heute fährt Lauda keine Rennen mehr, dennoch gehen ihm solche Veranstaltungen "auch heute noch auf die Nerven", auch wenn er sie artig besucht.

"Du kommst hierher und glaubst, es holt dich der Teufel." Niki Lauda

Die modernen Rennstrecken in der Formel 1 bieten weiträumige Auslaufzonen, Kiesbetten werden mehr und mehr durch Asphalt ersetzt - die Fahrer können es sich leisten, Fehler zu machen. In Monte Carlo ist dies völlig anders: "Du kommst hierher und glaubst, es holt dich der Teufel", beschreibt Lauda das Gefühl, plötzlich inmitten von Leitplanken eingesperrt zu sein.

Der 59-Jährige stuft die anspruchsvollste Rennstrecke des Jahres als "relativ ungefährlich" ein: "Ich meine, gefährlich ist es immer, wenn es dich zum Beispiel verkehrt auf die Leitplanken prackt." Dies sei jedoch schließlich das letzte Mal 1994 Karl Wendlinger passiert. Deswegen stuft der dreimalige Weltmeister den Kurs als "eine der sichersten Strecken" ein. Aus diesem Grund sei der Grand Prix "so richtig zeitgemäß. Heute wahrscheinlich mehr denn je".