Lauda: "Mercedes-Management manchmal stinksauer"

Niki Lauda gibt zu, dass seine offene und direkte Art auf Mercedes-Vorstandsebene nicht immer begrüßt wird: Der Österreicher nennt ein Beispiel

(Motorsport-Total.com) - Im Zuge der personellen Veränderungen im Mercedes-Team während der vergangenen Jahre hat Lewis Hamilton als Teamkollege von Nico Rosberg die Nachfolge von Michael Schumacher angetreten, Toto Wolff hat Norbert Haug auf dem Posten des Motorsportchefs abgelöst und Paddy Lowe als Geschäftsführer Technik an die Seite gestellt bekommen. Zudem hat man sich in Stuttgart die Dienste von Niki Lauda gesichert. Der dreimalige Formel-1-Weltmeister fungiert im Team der Silberpfeile als Aufsichtsratsvorsitzender.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda

Niki Lauda fungiert bei Mercedes als Vermittler zwischen Fahrern und Vorstand Zoom

Mit seiner offenen und direkten Art sorgt Lauda auf Mercedes-Vorstandsebene zuweilen für Kopfschütteln, wie er nun zugibt. "Das Management ist manchmal stinksauer auf mich, weil ich ihnen sage, was passieren wird", gibt Lauda für das FIA-Magazin 'Auto' einen Einblick ins silberne Seelenleben und nennt als Beispiel die Situation, als er die Kollision zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton vorhersagte.

"Es gab eine Vorstandssitzung in Stuttgart, bei der all unsere Vorgesetzten anwesend waren. Ich sagte: 'Sie werden ineinanderrasseln'". Auf die Frage des Vorstands, woher er das wüsste, antwortete der Österreicher demnach gewohnt trocken: "Weil ich es weiß."

In der zweiten Runde des Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps trat Laudas Prognose ein. Rosberg schlitzte seinem führenden Teamkollegen Hamilton im Duell am Ende der Kemmel-Geraden den Hinterreifen auf. Anschließend gab es bei Mercedes "die einzige ernsthafte Aussprache", wie Lauda anmerkt.


Fotostrecke: Wo die WM entschieden wurde

Seither gab es keine Wiederholung der Spa-Kollision. Die sieben Rennen nach dem Grand Prix von Belgien wurde allesamt von Mercedes gewonnen. Hamilton triumphierte auf dem Weg zum WM-Titel sechsmal, Teamkollege Rosberg gewann das einzige Rennen, welches der Champion seit Spa nicht für sich entschied.