• 14.06.2007 18:33

  • von Inga Stracke

Kubica: So kann man auch berühmt werden...

Robert Kubica im Interview über seinen Unfall in Montréal und die Untersuchung, die entscheiden wird, ob er fahren darf oder nicht

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Du bist durch deinen Unfall plötzlich überall im Gespräch gewesen..."
Kubica: "Klar, das ist eine andere Art, um dich selbst berühmt zu machen und viele Fotos von dir zu bekommen. Aber das war natürlich nicht die Absicht. Da war ein Rennunfall. Leider habe ich Jarno bei ziemlich hohem Tempo berührt. Dabei geriet mein Frontflügel unter das Auto, sodass ich keine Kontrolle mehr über das Auto hatte. Deswegen flog ich ab."

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica will unbedingt wieder in seinen BMW Sauber F1.07 einsteigen

Frage: "Du hast es wohl der Sicherheit zu verdanken, dass du hier noch stehst, oder?"
Kubica: "Ja, auf jeden Fall. Dankeschön an die FIA und die Leute, die Crashs simulieren und natürlich auch an das Team. In einem solchen Moment realisiert man, wie sicher die Formel 1 ist, und wie viele Fortschritte von der FIA und den Leuten gemacht wurden. Dieser Unfall hat gezeigt, dass wir große Fortschritte gemacht haben."#w1#

"Aber man kann noch etwas mehr tun, denn mit dem Winkel der Mauern hatte ich etwas Pech. Aber man rechnet halt nicht damit, dass jemand an dieser Stelle abfliegt. Aber es ist ja alles in Ordnung. Ich fühle mich glücklich, sehr glücklich."

Frage: "Auch wenn die Formel 1 ein Business ist, es war herzerwärmend mitzubekommen, wie die Leute sich nach dir erkundigt haben. Du musst ja ohne Ende Telefonanrufe bekommen haben..."
Kubica: "Ich habe keine Telefonanrufe bekommen, weil es auf meinem Zimmer keines gab und im Krankenhaus kann man sowieso schlecht telefonieren. Natürlich habe ich aber viele SMS erhalten."

"Ich kann nachvollziehen, dass der Unfall zu Hause am Fernseher schrecklich ausgesehen hat. Ich habe ihn gesehen, es sah ja schon böse aus. Vor allem jene, die weit weg waren, konnten nicht glauben, dass ich noch in einem Stück bin."

Frage: "Was wirst du hier machen?"
Kubica: "Ich hoffe, einen normalen Job. Ich habe jetzt einen medizinischen Check. Ich hoffe, dass ich dann wieder zum Alltag zurückkehren kann."

Frage: "Was ist dir bei dem Unfall durch den Kopf gegangen oder was hast du gespürt?"
Kubica: "Während des Unfalls habe ich nichts gespürt. Nach dem Unfall habe ich mich natürlich gut gefühlt. Ich verspürte keinen Schmerz, was für mich natürlich sehr gut war. Natürlich realisierst du, dass du Glück gehabt hast, aber das ist Rennsport. Er ist riskant, aber wir müssen froh sein, dass es so ausgegangen ist und ich hier in Indy bin."

Frage: "Als du mit dem Auto zum Stillstand gekommen bist, hast du deine rechte Hand bewegt. War das eine automatische Reaktion?"
Kubica: "Nach so einem Aufprall tust du Dinge, von denen du nicht realisierst, dass du sie machst. Ich kann mich an alles erinnern, aber wenn du mich fragst, welchen Finger ich als erstes bewegt habe, dann weiß ich es nicht."

Frage: "Du willst also an diesem Wochenende fahren?"
Kubica: "Ja, natürlich. Aber wir müssen auf die medizinische Überprüfung und auf den medizinischen Check warten. Ich hoffe, dass es gut ausgehen wird, so wie meine Tests, die ich in Montréal gemacht habe. Ich habe keine Brüche oder sowas, weswegen ich mich zuversichtlich fühle. Ich freue mich auf das Rennen und hoffe auf eine bessere Leistung als in Kanada."