• 07.06.2010 13:37

  • von Britta Weddige

Kubica: "Der R30 sollte in Montréal gut funktionieren"

Robert Kubica sieht in Kanada wieder gute Chancen auf eine reiche Punkteausbeute - Renault-Kollege Vitaly Petrov wartet mit der Zielsetzung noch ab

(Motorsport-Total.com) - Robert Kubica ist weiter ein eifriger Punktesammler. Zwar konnte er in der Türkei nicht wie in Monaco auf das Podium fahren, doch mit Platz sechs fuhr der Renault-Pilot zum sechsten Mal in Folge in die Punkteränge. "Das Rennen hat viel Spaß gemacht - unter anderem, weil das Auto gut funktionierte", blickt Kubica auf Istanbul zurück. Im Freien Training gab es zwar ein paar kleinere Balance-Probleme, "aber im Rennen fühlte sich der Renault R30 viel besser an."

Titel-Bild zur News: Felipe Massa, Robert Kubica

Robert Kubica fuhr in Istanbul als Sechster wieder in die Punkte

Ein bisschen enttäuscht ist der Pole jedoch darüber, dass er sich hinter den beiden Mercedes von Michael Schumacher und Nico Rosberg einreihen musste. "Das lag daran, dass wir im Qualifyingtrimm immer noch ein paar Zehntel auf sie verlieren. Im Moment können wir sie im Zeittraining nur schlagen, wenn alles perfekt läuft, aber im Rennen sind wir mindestens gleichschnell - es ist also ungemein wichtig, die Lücke im Qualifying zu schließen", erläutert Kubica. Er ist aber zuversichtlich, dass das gelingen kann. Denn Renault bringt zu allen kommenden Grands Prix eine Reihe von Entwicklungsteilen mit.#w1#

Jetzt freut sich der Pole auf Kanada. "Ich bin sehr glücklich, dass Montréal nach einem Jahr Pause wieder im Kalender steht. Ich fahre sehr gerne dort und mag die Streckencharakteristik", sagt Kubica. "Es ist ein interessanter Mix aus Highspeed- und Straßenkurs mit brutalen Bremszonen und langen Geraden, auf denen es nur auf die reine Höchstgeschwindigkeit ankommt."

Robert Kubica

Robert Kubica reist mit großem Optimismus nach Kanada Zoom

Wie sich in Kanada das Kräfteverhältnis gestalten wird, kann er jedoch noch nicht prognostizieren: "Dieses Jahr sind wir noch auf keinem derartigen Kurs angetreten, daher lässt sich auch nicht vorhersagen, wie die einzelnen Teams dort abschneiden werden. Dazu kommt, dass der Circuit Gilles Villeneuve keine permanente Rennstrecke ist. Das Grip-Niveau wird sich das gesamte Rennwochenende über verbessern, du kannst also in jeder Runde mehr attackieren - das fühlt sich immer gut an."

Kubica selbst reist mit viel Optimismus nach Kanada. "Ich glaube, der R30 wird in Montreal gut funktionieren, deshalb glaube ich an ein gutes Resultat für uns", blickt er voraus. "Mein persönliches Ziel lautet, wieder ordentlich WM-Zähler zu sammeln, weil regelmäßiges Punkten sehr wichtig für unsere WM-Situation ist. Es wäre natürlich toll, wenn wir unseren Podestplatz von Monaco wiederholen könnten. Aber wenn das nicht möglich ist, werde ich mich einfach darauf konzentrieren, das Maximum aus dem Auto herauszuholen und so viele Punkte wie möglich mitzunehmen."

¿pbvin|512|2793||0|1pb¿Sein Renault-Teamkollege Vitaly Petrov blickt mit gemischten Gefühlen zurück auf die Türkei. "Auf der einen Seite war es natürlich ein toller Grand Prix für mich, auf der anderen Seite ist es aber auch schade, dass wir die Punkteränge so knapp und unglücklich verpasst haben", sagt der Russe. "Während des gesamten Wochenendes war ich konstant schnell unterwegs und fühlte mich im Renault R30 wirklich wohl. Im Qualifying ist mir erstmals der Sprung in die Runde der besten Zehn gelungen - damit habe ich ein weiteres selbstgestecktes Ziel erreicht. Im Rennen lief eigentlich alles perfekt, bis es zu dem Techtelmechtel mit Fernando Alonso kam, bei dem ich einen Reifenschaden davongetragen habe." Danach musste er sich mit Rang 15 begnügen.

Vitaly Petrov

Vitaly Petrov würde im Qualifying wieder gern in die Top 10 kommen Zoom

Auf alle Fälle hat es Petrov viel Spaß gemacht, Rad an Rad mit den Ferrari kämpfen zu können. "Wenn ich dabei auch noch WM-Punkte errungen hätte, wäre es aber noch schöner gewesen", schränkt er in. "Der R30 hinterließ über die gesamte Renndistanz einen starken Eindruck, ich konnte mit meinen Konkurrenten locker mithalten und die meiste Zeit den vor mir liegenden Felipe Massa stark unter Druck setzen. Es hat sich ein ganzer Zug an Fahrzeugen gebildet, die praktisch gleichschnell waren - eine tolle Erfahrung für mich, mit den großen Jungs kämpfen zu können."

In Kanada erwarten Petrov nun ganz viele neue Eindrücke, denn dort ist er bisher noch nie gefahren: "Neues Land, neue Strecke. Aber ich habe mir sagen lassen, dass die Atmosphäre in Montreal immer außergewöhnlich sein soll und das Publikum das Rennen wirklich zelebriert. Ich freue mich bereits auf diese Erlebnisse."

Mit persönlichen Prognosen hält sich der Russe aber noch zurück. "Ich werde das Freie Training abwarten, bevor ich mir eigene Ziele setze", erklärt Petrov. "Zu Beginn kommt es darauf an, die Strecke kennenzulernen und ein Gefühl für das Auto zu entwickeln. Der Kurs setzt sich aus vielen harten Bremszonen und Schikanen zusammen. Prinzipiell denke ich, dass unser R30 in Kanada gut funktionieren sollte: Er besitzt ein leicht einschätzbares Fahrverhalten und wir können mit ihm in Kurven gut über die Randsteine räubern. Wenn mir im Qualifying erneut der Einzug in das dritte Segment gelingt, wäre das klasse. Dann sehen wir mal, was im Rennen passiert."