• 04.06.2014 15:25

  • von Timo Pape

Kubica: An schlechten Tagen wirst du halt Zweiter...

Robert Kubica spricht über die Vorzüge und Herausforderungen eines Mercedes-internen WM-Kampfs - Hamilton sei zwar schneller, Rosberg aber dennoch ebenbürtig

(Motorsport-Total.com) - Der ehemalige Formel-1-Pilot Robert Kubica kennt Nico Rosberg und Lewis Hamilton bereits seit vielen Jahren. Schon als Kinder im Kartsport waren die drei Rennfahrer Rivalen, später fuhren sie auch in der Königsklasse gegeneinander. Das aktuelle Duell der beiden Mercedes-Piloten betrachtet der Pole mit gemischten Gefühlen: Zwar sei ein teaminterner Kampf um die Weltmeisterschaft äußerst intensiv, andererseits wiege eine schlechtere Tagesform nicht allzu schwer.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg, Lewis Hamilton

Nico Rosberg und Lewis Hamilton ziehen derzeit einsam ihre Kreise Zoom

"Wenn du einzig und allein gegen deinen Teamkollegen kämpfst, kann es irgendwann ziemlich heikel werden", spielt Kubica gegenüber 'Autosport' auf das mittlerweile schwierigere Verhältnis seiner ehemaligen Weggefährten an. "Es ist nicht einfach, aber beide kennen sich sehr gut, und ich denke, das Verhältnis ist nicht so schlecht, wie es die Medien gern hätten." Dennoch geht der 30-Jährige davon aus, dass die Beziehung zwischen Rosberg und Hamilton relativ angespannt ist, was jedoch auch völlig normal sei, wenn man um Siege und die Meisterschaft kämpft.

Gleichzeitig dürfte den beiden Fahrern jedoch entgegenkommen, dass hinter Mercedes lange nichts kommt. "Wenn es weitere Konkurrenten gibt, musst du stets alles geben, um zumindest Zweiter zu werden. Aber in der aktuellen Situation bräuchten Nico und Lewis schon einen sehr schlechten Tag, um nicht auf den Plätzen eins oder zwei zu landen." Bei einem ausgeglicheneren Wettbewerb dürfte man sich keine schwächeren Tage leisten, so Kubica.

"Geschwindigkeit ist nicht alles in der Formel 1. Insgesamt hat sich Nico in den vergangenen zwei oder drei Saisons enorm verbessert." Robert Kubica

Mit der Mercedes-Chefetage will er aber dennoch nicht tauschen: "Toto (Wolff) und Niki (Lauda; Anm. d. Red.) spielen derzeit eine wichtige Rolle. Ich erinnere mich an das Rennen in Bahrain, da gab es ein Bild von Toto an der Boxenmauer... Ich möchte definitiv nicht in seiner Haut stecken", gesteht Kubica. Aus der Tatsache, zwei so großartige Fahrer und ein Auto zu haben, das einen derart großen Vorteil gegenüber allen anderen hat, ergebe sich eine "delikate Situation".


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Zwar sieht Kubica Hamilton vom reinen Speed her vorn, trotzdem schätzt er Rosberg als ebenbürtig ein: "Wenn du 100 Leute fragen würdest, die Nico und Lewis kennen, dann würden sie wohl immer eher sagen, Lewis sei der Schnellere. Aber Geschwindigkeit ist nicht alles in der Formel 1. Insgesamt hat sich Nico in den vergangenen zwei oder drei Saisons enorm verbessert - besonders in seiner Art, wie er die Rennen angeht."