• 14.07.2014 11:11

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Korruption und schwarze Kassen: Ex-Monza-Bosse angeklagt

Die früheren Verantwortlichen der italienischen Strecke könnten sich in ein Dickicht krimineller Machenschaften verstrickt haben - Schwarze Kassen in Großbritannien?

(Motorsport-Total.com) - Erst wackelt der Formel-1-Grand-Prix, jetzt braut sich über der Traditionsrennbahn in Monza weiteres Ungemach zusammen: Nach Medienberichten ziehen sich die Schlingen um den Hals des früheren Streckenchefs Enrico Ferrari, seines Vertrauten Claudio Vigano sowie mehreren Mitarbeiter weiter zu. Die Riege war vor einiger Zeit ins Visier der italienischen Steuerfahndung geraten, jetzt gibt es eine Anklage. Es soll um 2,8 Millionen Euro an Cashgeld, Anlagefonds und Gütern gehen.

Titel-Bild zur News: Monza

Über der Strecke in Monza braut sich neues Ungemach zusammen Zoom

Die von der Staatsanwaltschaft untersuchten Vorgänge haben sich im Rahmen der Formel-1-Grands-Prix und den Besuchen der Superbike-WM abgespielt. Ferrari wird neben Korruption auch Urkundenfälschung und Preismanipulation vorgeworfen. Außerdem soll er Zinswucher betrieben und sich in diversen anderen Geschäftsbereichen wie dem Catering sowie dem Verkauf von alternativen Kraftstoffen strafbar gemacht haben. Auch der Ticketverkauf soll über schwarze Kassen abgewickelt worden sein.

Hierzu wurden eventuell Scheinfirmen in Großbritannien gegründet. Die Zeitung 'Il Giornale' vermutet sogar eine Verbindung zu Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, dieser Verdacht bleibt jedoch äußert unkonkret. Offenbar wanderten aber 1,6 Millionen Euro an die drei Unternehmen auf der Insel. In diesen Fällen wird weiter ermittelt, da die Staatsanwaltschaft vermutet, dass es für die Überweisungen keine entsprechende Gegenleistung gab.